Rezension

Leider nicht so gut wie erwartet

Moonshine - Stadt der Dunkelheit - Alaya Johnson

Moonshine - Stadt der Dunkelheit
von Alaya Johnson

Tolle Ideen, maue Umsetzung

Johnsons Roman wirkt manchmal wie ein Exzerpt zum Seminarthema " Die Goldenen Zwanziger". Alles wird angeschnitten: Prohibition, die Frauenbewegung, die Bürgerbewegung, Jazz, Einwanderer, Armut.
Jedoch wird ersichtlich, dass sich die Autorin wirklich Gedanken gemacht hat & versucht hat, ein Buch zu verfassen, welches nicht seicht und klischeebelanden ist. Die Idee, die "Roaring (!) Twenties" als Hintergrund zu wählen, ist wirklich kreativ. Auch die Figuren sind an sich erfrischend - da ist Zephyr, eine Provinzpomeranze, die in NY als Vampirrechtlerin arbeitet, obschon ihr "Daddy" (der Ausdruck nervte, konnte man ihn nicht übersetzen?) Vampirjäger ist. Die getöteten Vampire zerplatzen, dies fand ich unstimmig.
Es gibt auch Amir, einen Dschinn, und an sich wären alle Zutaten für einen originellen Roman da. Ausserdem gibt es den bösen Vampirboss Rinaldo ( AL Capone, hallo!). Aber der Roman las sich irgendwie sehr zäh. Johnson neigt zu Satzungetümen und "packt" sehr viele Infos in wenig Raum. Mit Zephyr wurde ich nicht warm. Trotzdem gebe ich Sterne für Johnsons Originalität.