Rezension

Leider nicht überzeugend

Wenn die Liebe Anker wirft - Cressida McLaughlin

Wenn die Liebe Anker wirft
von Cressida McLaughlin

Bewertet mit 2 Sternen

~~Summer wollte eigentlich nicht zurück nach Willowbeck, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Doch das Hausboot-Café ihrer Mutter liegt dort am Fluss und es wird Zeit, dass sich jemand darum kümmert. Also überwindet Summer sich, drängt die Erinnerungen zurück und reist dorthin, um die beste Freundin ihrer Mutter, Valerie, tatkräftig zu unterstützen und das Geschäft wieder in Gang zu bringen. Auch, wenn das Führen eines Cafés nicht gerade Summers Traum von einem Job ist, so beginnt sie doch Gefallen an ihrer Aufgabe zu finden. Bootsnachbar Mason unterstützt sie dabei nach Kräften und gewinnt so langsam auch Summers Herz. Doch die Gedanken an die Vergangenheit kommen Summer immer wieder in die Quere und zwingen sie zu einer Entscheidung…
Cressida McLaughlin hat mit ihrem Buch „Wenn die Liebe Anker wirft“ einen Liebesroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und leicht, erzählt wird aus der Sicht von Summer. Schnell ist der Leser mitten im Geschehen und versucht, Summer bei ihren Aktivitäten zu folgen. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten und auch das Café sind sehr detailliert und lebendig, sie geben dem Leser das Gefühl, direkt vor Ort zu sein. Leider lässt die Autorin die Hauptgeschichte oftmals aus den Augen und verliert sich in langatmigen Nebensächlichkeiten, die Langeweile aufkommen und das Interesse schwinden lassen. Zu viele Geheimnisse und zu viele verschiedene Baustellen lenken einfach von der eigentlichen Handlung ab. Die eigentliche Liebesgeschichte bleibt eher lauwarm und kann nicht so wirklich überzeugen.
Die Charaktere sind zum großen Teil sehr oberflächlich gestaltet, dass man als Leser keine richtige Beziehung zu ihnen herstellen kann. Sie wirken oftmals blass und unscheinbar. Die beiden tierischen Nebendarsteller sind dagegen herzallerliebst gezeichnet und wirken so lebendig und real, dass man sie sich gut vorstellen kann. Summer ist eine Frau, die sich mit Schuldgefühlen herumplagt und die Vergangenheit am liebsten verdrängen bzw. vergessen möchte. Sie wirkt oft unsicher, naiv, zu gutgläubig und etwas zerstreut. Etwas mehr Mut, Entscheidungsfreudigkeit und Energie hätten ihr gut getan. Mason ist ein sympathischer Mann, der hilfsbereit und offen daher kommt, allerdings bleibt auch er etwas unscheinbar. Die Nebenprotagonisten sind allesamt eindimensional gehalten, bei einigen fragt man sich, weshalb sie überhaupt eine Rolle spielen.
„Wenn die Liebe Anker wirft“ ist ein Liebesroman, der leider nicht überzeugen kann aufgrund der schwachen Charaktere und der recht ausschweifenden Erzählweise, die keinen Raum für eigene Gedanken lässt und viele Nebensächlichkeiten zur Hauptrolle stilisiert. Eine Geschichte, die man schnell wieder vergisst. Leider keine Empfehlung!