Rezension

Leider sehr schwach

Mission - Spiel auf Zeit - Douglas Preston, Lincoln Child

Mission - Spiel auf Zeit
von Douglas Preston Lincoln Child

Bewertet mit 2 Sternen

Gideon Crew hat früh seinen Vater geworden, der das Opfer einer hochpolitischen Intrige geworden ist. Seine Mutter hat diesen Tod nicht verkraftet und sich in den Alkohol geflüchtet. Auf dem Sterbebett nimmt sie ihrem Sohn das Versprechen ab, seinen Vater zu rächen und dessen Ruf zu rehabilitieren. Jahre später hat er es endlich geschafft und den Schuldigen gestellt. Doch danach kontaktiert ihn ein Angehöriger einer geheimen Regierungsbehörde, deren Chef Eli Glinn ihn für einen Auftrag engagieren will. Ein chinesischer Wissenschaftler ist dabei, in die Staaten zu flüchten. Mit sich führt er eine geheime Formel von einer Waffe, die die Welt auf den Kopf stellen und China eine unanfechtbare Vormachtstellung in der Welt verschaffen könnte. Gideon Crew soll für 100.000 Dollar diese Formel beschaffen. Als "Haupt-Motivation" konfrontiert ihn Glinn mit Röntgenbildern, die eindeutig belegen, dass Crew an einem unheilbaren Aneurysma im Gehirn leidet und höchstens noch ein Jahr zu leben hat. Also nimmt Crew den Auftrag an und versucht an den Wissenschaftler mit dem klischeehaften Namen Wu ranzukommen und muss sich dabei mit der CIA-Agentin Jackson und dem Killer Nodding Crane rumschlagen. Preston & Child kenne ich von der Pendergast-Reihe und die finde ich super. Da kann man quasi nichts verkehrt machen, oder? Ein Trugschluss, wie sich herausstellen sollte.

Zum einen erfährt man sehr wenig über die Hintergründe des Protagonisten. Wie finanziert er z. B. den anscheinend hohen Lebensstil? Ach ja, er war mal Kunstdieb, dies wird zumindest in einem Nebensatz erwähnt. Auch sonst wird die Figur wenig ausgearbeitet und bleibt ziemlich blass. So lassen sich auch viele Handlungen nicht nachvollziehen. Am absurdesten fand ich, dass ein ihm Fremder behauptet, er sei todkrank, aber anstatt zum Arzt zu gehen, nimmt er erstmal einen Auftrag an und ergibt sich seinem vermeintlichen Schicksal. Und so geht es eigentlich die ganze Handlung hindurch absolut unglaubwürdig weiter. Ich habe mir wesentlich mehr versprochen, nicht nur vom Sinn-Inhalt sondern auch vom Seien-Inhalt. Die knapp über 400 Seiten sind schon wenig. Und man hätte bestimmt mehr aus MISSION machen können, wenn Preston/Child ein wenig tiefer ins Detail gegangen wären. Als Leser aller bisherigen Lincoln / Child Bücher, hab ich mich beim lesen einige Male gefragt ob ich wirklich ein Lincoln/Child Buch lese??? Sowas von flach. Und nicht mal wirklich spannend. Und das Ende ? Lächerlich wie kurz, knapp und lieblos die Auflösung ausfiel - wobei der nächste Fall schon angekündigt wurde. Also darf sich Gideon Crew auch weiterhin verkleiden und meisterlügen und die Frauenwelt um den Verstand bringen. Leider nur 2 Sterne von mir, ich hoffe Licoln/Child schwelgen nicht so lange mehr bei Gedeon Crew.