Rezension

Leider teilweise wirtschaftswissenschaftliches Kauderwelsch

Befreiung vom Überfluss - Niko Paech

Befreiung vom Überfluss
von Niko Paech

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich wollte es schon lange lesen, das Buch des klugen, gut aussehenden Professors. Selten war ich so hin- und hergerissen … vom Buch. HIN: ich schmeiße es gleich an die Wand (ging nicht, weil online ausgeliehen) – HER: ich kaufe es in Papierform und arbeite es Satz für Satz durch. Entschieden habe ich mich nach gründlichem Lesen von vier Kapiteln, das Weitere in Teilen zu überfliegen.

Was ich an Niko Paechs Buch ‚Befreiung vom Überfluss‘ zu kritisieren habe: die streckenweise (zumindest für mich) unverständliche Wirtschaftswissenschaftler-Sprache. Oder verstehst du das:

„Die (graduelle) Abkehr von räumlich entgrenzten Wertschöpfungsstrukturen würde notwendigerweise mit dezentraleren und durchschnittlich kleineren Produktionskapazitäten einhergehen, weil die mit einer Abschöpfung zunehmender Skalenerträge korrespondierenden Outputmengen nicht innerhalb eines räumlich begrenzten Marktes abgesetzt werden könnten.“

Man könnte einwänden, es sei aus dem Zusammenhang gerissen. Stimmt. Man könnte auch einwänden, ich sei nicht intelligent genug, das zu verstehen. Mag sein. Aber für wen wurde das Buch dann geschrieben? Ich finde, wenn man ein Anliegen hat (und das scheint bei Niko Paech der Fall zu sein), dann sollte man versuchen, es so verständlich auszudrücken, dass es mehr Menschen erreicht als nur wirtschaftswissenschaftlich Gebildete. Es soll doch sicher etwas bewirken oder nicht? Letztendlich sind es die einzelnen Menschen, die eine Veränderung bewirken können durch die vielen kleinen Dingen, die getan werden.

Man mag auch einwänden, dass ein theoretische Überbau notwendig ist. Den liefert Paech gewiss und zwar umfassend und sehr durchdacht – soweit ich das beurteilen kann. Ich finde es nur schade, wenn auf etwas viel Mühe verwandt wurde und es dann nur für so wenige Menschen verständlich ist.

Aber ich habe mir dennoch einiges für mich notiert, das mich beeindruckt hat und Stoff zum Weiterdenken gibt.