Rezension

Leider überhaupt nichts für mich

Seelenschimmer- Die Territianer - Vivian Fayden

Seelenschimmer- Die Territianer
von Vivian Fayden

Bewertet mit 1.5 Sternen

Inhalt:
Die junge Studentin Molly tritt ein Austauschjahr an und begegnet dabei dem geheimnisvollen Noan. Für sie ist es Liebe auf den ersten Blick, doch Noan hält sie immer wider auf Abstand. Was verheimlicht er?

Meine Meinung:

(+) Idee der übernatürlichen Wesen
(-) Schreibstil
(-) flache Charaktere
(-) Spannung
(-) Tempo
(-) Liebesgeschichte
(-) Kitschfaktor

Leider war "Seelenschimmer - Die Territianer 1" für mich eine Enttäuschung. Der Inhalt klingt erst einmal wie der typische 0815-Jugend-Fantasy-Liebesroman, aber da ich in der Hinsicht gerne mal diese Art von Geschichten lese, hat mir das erst einmal nichts ausgemacht.
Doch leider war die Geschichte für mich nicht ausgereift genug.
Fangen wir einmal mit den Charakteren an. Molly, die Protagonistin ist leider einfach nur flach und unsympathisch. Das einzige, was während des Lesens durchkam, ist dass sie ein ängstlicher Typ ist. Doch einen Einblick in ihre Gedanken erhält man wenn überhaupt nur, wenn sie davon schwärmt, wie atemberaubend schön Noan doch ist. Insgesamt war sie ein sehr oberflächlicher Charakter. 80% des Buches bestehen daraus, wie sie sich daran aufhängt, wie überirdisch schön andere Leute sind und sich selbst dadurch Minderwertigkeitskomplexe gibt.
Dies ist besonders im Bezug auf Noan aufgefallen. Denn mir wurde nicht einmal ersichtlich, warum oder was sie an ihm liebt. Vielmehr kam es mir vor, als würde sie ihn nur "lieben", weil er eben so unglaublich gut aussieht. Denn das scheint schließlich auch das einzige zu sein, was sie an ihm sieht. Schließlich gibt es schon nach wenigen Treffen und gewechselten Worten das große L-Wort und unendliche Liebesschwüre.
Noan selbst..tja. Ich mochte ihn nicht. Normalerweise bin ich ziemlich schnell an der Angel, wenn es um atemberaubende Bücherhelden gibt. Dann gehör ich schonmal schnell zu der schmachtenden Fangirl-Riege. Aber hier war Noan mir so blass und oberflächlich gehalten, dass ich ihm gegenüber gar keine Sympathien entwickeln konnte. Er ist quasi das laufende Klischee eines übernatürlichen Buchhelden. Ich weiß gar nicht, wie oft ich lesen musste, wie unglaublich und atemberaubend wunderschön er aussieht. Aber das war dann leider auch schon alles.
Nebencharaktere gibt es wenn überhaupt nur, damit sie eine gewisse Funktion erfüllen. Tiefe haben sie dann leider noch weniger als die beiden Hauptcharaktere.
Abgesehen von den beiden schwachen Hauptcharakteren fehlt es der Liebesgeschichte noch an einigen anderen Sachen. Erst einmal geht es viel zu schnell, denn nach den ersten paar Seiten gibt es schon die große Enthüllung und wenig später die große Liebeserklärung. Die Gefühle der beiden sind nicht nachvollziehbar, weil diese Insta-Love von Molly aus nur auf Oberflächlichkeiten beruht und bei Noan.. tja, was er eigentlich an Molly findet, keine Ahnung. Chemie oder ein Knistern zwischen den beiden gibt es auch nicht. Um noch eine Schippe draufzulegen, wurde ordentlich am Kitschfaktor gedreht.

Doch das Tempo ist leider auch im Bezug auf das gesamte Buch eher daneben gegangen. Auf gerade mal 200 Seiten passiert so viel, und auch doch wieder gar nichts. Denn, wenn mal etwas passiert außer alltäglichen und sinnlosen Szenen, die das Geschehen nicht weiterbringen, geht es um Molly und Noan. Und in der Hinsicht wird einfach alles überstürzt, was geht.

Der Schreibstil ist sehr kurz gehalten und beschreibt eigentlich nur das offensichtliche. Einen Einblick in Mollys Gedanken erhalten wir nicht und auch so springt die Autorin nur von Szene zu Szene. So konnte auch leider während der gesamtne Geschichte keine Spannung aufkommen. Selbst das Ende, wo es normalerweise die überraschende Wende oder das große Finale gibt, fällt eher mau aus. Denn irgendwie endet die Geschichte mittendrin und das gewisse Etwas bleibt aus.

Insgesamt war "Seelenschimmer" durch die platten Charaktere, die unglaubwürdige Liebesgeschichte und fehlender Spannung nichts für mich. Einzig die Grundidee der übernatürlichen Wesen bietet mal ein wenig Abwechslung, wird jedoch viel zu wenig entfaltet.