Rezension

Leider wenig überraschend und spannend

Der Herzgräber -

Der Herzgräber
von Jen Williams

Bewertet mit 2 Sternen

Als Heathers Mutter plötzlich Selbstmord begeht, muss sie sich um ihren Nachlass kümmern. Mit der Zeit entdeckt sie immer mehr Ungereimtheiten in dem Leben ihrer Mutter und eine Verbindung zu dem Serienmörder Michael Reave, der im Gefängnis sitzt. Als wieder junge Frauen nach seinem Schema ermordet werden, begibt sich Heather auf die Suche nach der Wahrheit und gerät selbst in große Gefahr.

Der Schreibstil ist gut zu verfolgen und die Geschichte wird aus Heathers Sicht sowie aus der Sicht von Michael in der Vergangenheit erzählt. So bekommt man mit der Zeit mehr Infos überseine Zeit in einer Kommune und sein Leben, wodurch man schnell eigene Theorien entwickeln kann. Leider schafft es die Autorin nicht, genug Wendungen einzubauen, weshalb man einige Dinge schon vorhersehen kann und für mich wenig überraschend waren. Zudem habe ich mindestens zwei Fehler während des Lesens bemerkt, was ich bei einem so großen Verlag echt überraschend fande.

Heather ist leider kein sehr sympathischer Charakter und zu oft handelt sie für mich unbedacht und naiv. Sie erzählt keinem von ihren merkwürdigen und gruseligen Erlebnissen. Nach einiger Zeit kommt dann noch eine sehr konstruierte Liebesgeschichte hinzu, die für mich sehr unpassend war. Zudem scheint die Autorin etwas gegen den veganen Lebensstil zu haben, da ein einer Stelle ein unnötiger und unpassender Seitenhieb gegen vegane Würstchen stattfindet, nur um kurz darauf extra zu betonen, wie Essen mit Hackfleisch zubereitet wird. Das ist für mich aktuell einfach nicht zeitgemäß.

Die Spannung ließ aus den schon genannten Gründen für einen Thriller zu wünschen übrig. Der Schluss wurde zudem auch sehr schnell abgehandelt und leider blieben sehr viele Fragen ungeklärt. Ich hätte mir z.B. mehr Infos über den Roten Wolf oder ein Gespräch mit seinem Mentor gewünscht, um mehr Licht ins Dunkel zu bringen und die Geschichte greifbarer zu machen.

Insgesamt hatte die Geschichte einen guten Ansatz und der Klappentext klang sehr spannend. Mit der Zeit wurde aber viel Potenzial verschenkt, weswegen ich das Buch nicht unbedingt weiterempfehlen würde. Aus meinem Gedächtnis wird es leider recht schnell wieder verschwunden sein.