Rezension

Leider werden durch den reißerischen Klappentext falsche Erwartungen geschürt – die Story ist nicht schlecht, aber weitaus zahmer als angekündigt.

Graveminder - Melissa Marr

Graveminder
von Melissa Marr

Bewertet mit 3 Sternen

Rezension:

Allein schon das Cover in Kombination mit dem Buchtitel faszinierten mich, seit ich damals vom Erscheinen von Melissa Marrs „Graveminder“ erfuhr. Ich hätte das Werk vielleicht schon eher lesen sollen – denn so baute ich über die Zeit hohe Erwartungen auf – zu hohe.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen. Aus der 3. Person erzählt wechseln sich Perspektiven, wörtliche Rede und eine interessante Beschreibung der Geschehnisse ab. Sehr spannend fand ich die Story, auf die ich mich so gefreut hatte, aber nicht.

Trotz des ungewöhnlichen Themas plätschert das Geschehen so vor sich hin, und der Plott setzt erst ab Mitte des Buches ein. Die lange Einleitung verhindert, dass man sich dann, wenn es endlich richtig losgeht, noch gefesselt fühlen kann.

Durch den Klappentext weiß der Leser bereits, dass Protagonistin Rebekkah Graveminder wird – jedoch dauert es lange, bis es auch in der Geschichte offiziell dazu kommt. Die Autorin hält sich zu lange damit auf, im Nichts herumzustochern. So habe ich mich im letzten Buchdrittel gefragt, was denn jetzt passieren wird, das in so wenig Buch noch untergebracht werden kann.

Zwar wusste mich das Ende schließlich tatsächlich zu überraschen, aber bei „Graveminder“ handelt es sich weder um eine gruselige Gothic Novel noch gibt es ein „Geheimnis, dunkler als das tiefste Grab“ – leider.

Wer den Klappentext ignoriert und sich auf eine Story über eine Stadt einlässt, in der die Toten bewusst ’schlafen gelegt‘ werden müssen, kann aber eine interessante Geschichte erwarten.