Rezension

Überzeugend!

Graveminder - Melissa Marr

Graveminder
von Melissa Marr

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das wäre ein Buch, für das ich mich ganz spontan in einer Buchhandlung entschieden hätte.
Das Cover mit der geprägten Schrift finde ich sehr ansprechend und für ein Taschenbuch sehr ‚griffig’. Und bereits der erste Satz der ‚Inhaltsangabe’ hätte mich neugierig gemacht. Deshalb habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut.
Also, gemütlich auf das Sofa gefläzt und los gelesen.

Genau so ein Buch ist das, ruhig, beinahe schon besinnlich wird der Leser an die Geschichte herangeführt, in die Stadt Claysville und ihre Bewohner und an das Geheimnis. Seite für Seite, Kapitel für Kapitel (die angenehm kurz sind, sodass man sie ganze Zeit denkt ‚ok, eines lese ich noch’) wird eine Welt gezeichnet, in der der Tod eine etwas andere Rolle spielt. Melissa Marr hat auf diese Art eine ganz eigene Welt geschaffen, ein bisschen phantastisch, ein bisschen phantasievoll.

Für mich liegt die Stärke in den eher ruhigen Worten, in denen es um tiefe Gefühle geht, aber auch um das ‚ankommen’, ob nun in einer Stadt, einem Haus oder in seinem Leben. Das hat mir gefallen, weil es komplett auf Effektheischerei verzichtet, selbst bei den eher blutrünstigen Szenen. Das zeugt von Respekt, der an dieser Stelle beziehungsweise bei diesem Thema nicht verkehrt sein kann.

Die Sprache ist angenehm zu lesen, nicht überkandidelt aber auch nicht zu einfach, sie fließt dem Inhalt angemessen dahin.

Aus irgendeinem Grund könnte ich mir vorstellen, dass es eine Fortsetzung geben könnte – würde aber darauf verzichten, weil diese Geschichte, so offen sie auch endet, viel von ihren Reiz verlieren würde – für mich.

Fazit?
Ein bemerkenswertes Buch mit einer schönen Sicht der Dinge.