Rezension

Lena zwischen Mutterliebe und Pflicht

Der Mann in den Dünen -

Der Mann in den Dünen
von Anna Johannsen

Bewertet mit 5 Sternen

Der Reeder Reinhard Doormann, hat sich aus der Firma zurückgezogen und lebt alleine auf einem großen Anwesen auf Sylt. Doch dann kehrt er von einem Spaziergang nicht mehr zurück. Eine Vermisstenmeldung wird aufgegeben und wenig später geht eine Lösegeldforderung ein.

Die 3 Kinder, die nun das Unternehmen führen, sind nicht wirklich ein Team. Im Gegenteil. Der Älteste, Marc Doormann, den ich beim Lesen als sehr selbstgefällig, vielleicht darum als absolut arrogant empfunden habe, verbirgt etwas. Lena Lorenzen hat bei ihren Ermittlungen keinerlei Unterstützung durch ihn. Will er seinen Vater gar nicht aus der Entführung helfen? Steckt er vielleicht selbst dahinter? Ich fand es sehr spannend. Denn es gibt da auch noch Sven, den Halbbruder, der zwar sehr bemüht gegenüber dem Ermittlerteam auftritt. Aber vielleicht ist das alles auch nur Berechnung?

Auch mit diesem Inselkrimi habe ich wieder sehr spannende und kurzweilige Lesestunden verbracht. Lena hat in diesem Teil eine Gradwanderung zwischen Pflicht und Familie zu bestehen. Das hat die Autorin sehr realistisch im Buch vermittelt. Denn glatt läuft so etwas nach der Elternzeit sicher nicht und so sind auch zwischen Erck und ihr erster Unwille und ein schlechtes Gewissen zu merken.

Der Krimi, der so weitreichende, Länder übergreifende Ermittlungen erfordert, hat mir sehr gefallen. Ich finde es ist beim Lesen auch immer wieder erkennbar, wie sehr die Autorin mit dieser Gegend verbunden ist. Darum gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne.