Rezension

Lesenswert

Und mittendrin leben wir - Dave Bookless

Und mittendrin leben wir
von Dave Bookless

Bewertet mit 4 Sternen

„...Jedes Mal, wenn eine Spezies ausstirbt, entfernen wir einen göttlichen Fingerabdruck mehr von dieser Erde...“

 

In 9 Kapiteln zeigt der Autor den Zusammenhang zwischen christlichem Glauben, Schutz der Erde und sinnvollen Umgang mit Ressourcen.

Das Buch ist nicht unbedingt einfach zu lesen. Es lässt mich zwiegespalten zurück. Warum?

Zuerst legt der Autor dar, dass Gott auch die Erde und all ihre Geschöpfe wichtig sind. Er begründet seine Meinung mit konkreten Bibelstellen. An vielen Stellen konnte ich seinen Gedanken folgen und war auch bereit, meine Meinung zu revidieren. Manchmal allerdings stand ich seinen Auslegungen kritisch gegenüber. Das betrifft insbesondere die Themen, die sich mit Himmel und Erde in der Zukunft beschäftigen. Mich stört daran weniger, dass er neue Interpretationen bietet, sondern dass er keinerlei Beispiele aus der Bibel nennt, die seiner Interpretation widersprechen. Und die gibt es durchaus.

Bekannte Themen wie Nachfolge und Anbetung werden unter einem Aspekt beleuchtet. Schwerpunkt ist dabei unsere Verantwortung für die Erde. Diese Ausführungen sind gut nachvollziehbar und sehr aktuell. Hier werden problematische Verhaltensweisen aufgezeigt, in denen ich mich durchaus wiedergefunden habe. Es ist unbestritten, dass unsere Wegwerfgesellschaft nichts mit sinnvollen Umgang der uns anvertrauten Schöpfung zu tun hat. Das Beziehungsdreieck Gott-Mensch-Schöpfung verlangt von uns verantwortliches Verhalten. Diese Abschnitte gehören zu den Stärkeren des Buches. Die aufgezeigten Beispiele und Verhaltensformen sind konkret, anschaulich und nachvollziehbar. Der Autor überlässt dem Leser, was er für sich übernehmen möchte. Immer wieder weist er auf die christliche Umweltorganisation A Rocha hin. Da die für mich kein Begriff war, hätte ich mir mehr Informationen dazu gewünscht.

Wichtig finde ich die zwei Vorworte und die Einleitung. Sie machen mir als Leser klar, worauf ich mich mit dem Buch einlasse.

Jedes Kapitel schließt mit einigen Fragen. Dieses Stilmittel kenne ich aus anderen Büchern, kann mich aber damit nicht unbedingt anfreunden. Das kann man aber durchaus auch anders sehen.

Die Verwendung von Bibelzitaten, kurze Kapitel, farbige Fotos und eine umfangreiches Literaturregister vervollständigen das Buch.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich finde es wichtig, dass auch aus der Sicht des Glaubens die momentane Ausbeutung der Erde betrachtet und kritisch hinterfragt wird.