Rezension

Lesenswerter Krimi, der sich mit Genmanupulation beschäftigt

Zehntausend Fallen - Klaus Seibel

Zehntausend Fallen
von Klaus Seibel

Bewertet mit 5 Sternen

Für Ellen Faber, früher Leiterin des LKA Berlin, ist Gerechtigkeit und den Menschen zu helfen das Wichtigste. Bei einer Geschäftsfahrt sieht sie auf einem leeren Feld einen Mann mit einem Gewehr in der Hand stehen. Als sie ihn anspricht, drückt er ab, überlebt aber schwer verletzt. Warum wollte sich dieser Bauer umbringen? Eigentlich geht es sie nichts an, aber sie beginnt mit ihren Nachforschungen. Diese führen sie zu einem Saatguthersteller in Belgien. Als plötzlich in ihre Wohnung eingebrochen wird und alle Beweise, die sie gesammelt hatte, vernichtet sind, kann ihr nur noch eine Person helfen: der Mann der sie seinerzeit erpresst und vor aller Welt bloßgestellt hat...

 

Von Anfang an werden in diese Geschichte immer wieder Anspielungen auf Ellen Fabers vorigen Fall eingestreut. Und wenn ich das Buch nicht schon kennen würde, würde ich es jetzt unbedingt lesen wollen. Ich muss das Vorgängerbuch "Zehntausend Augen" aber nicht unbedingt gelesen haben. Ich habe nur die einzelnen Protagonisten, die auch im aktuellen Buch vorkommen, viel besser vor Augen und kenne die Verbindungen zwischen Ellen und dem Erpresser. Durch die in Kursivschrift eingefangenen Gedanken der Handelnden, lerne ich sie stückweise immer etwas besser kennen.

Das sich Ellen, als sie alleine nicht mehr weiter kommt, an ihren Erpresser einen Computerfreak wendet und der mit ihr zusammen "helfen und spielen" will, finde ich einfach genial. Hier steckt noch sehr viel Potential für weitere "Fälle".

Rasant steigende Lebensmittelpreise, Chaos in deutschen Städten, brennende Autos und Plündereien - diese Schreckensszenarien sind aus Genmanipulationen entstanden und aus der Gier eines Saatgutherstellers, durch Spekulationen immer mehr Geld zu scheffeln. Spannend und in 41 überschaubaren Kapiteln sehr real beschrieben, tauche ich ein in eine Welt, die ich so bitte nicht kennenlernen möchte.

An keine Stelle ist die Geschichte überzogen oder unrealistisch. Sie lässt sich leicht und flüssig lesen und ist von Anfang an so spannend, dass ich mich zwingen musste, Pausen vom Lesen zu machen. Der Schluss kam für mich viel zu schnell. Ich fand es toll, dass Ellen hier nochmal gezeigt hat, dass sie ihrem "Partner" ebenbürtig ist.

 

FAZIT: Ein spannender Krimi über das Thema Gentechnik, das in unserer Zeit immer wichtiger wird. Absolut lesenswert!