Rezension

Letzter Fasching

Letzter Fasching - Herbert Dutzler

Letzter Fasching
von Herbert Dutzler

Bewertet mit 5 Sternen

Der alljährliche Faschingsumzug in Bad Aussee steht an. Doch eine Morddrohung überschattet das bunte Treiben: Ein Trommelweib soll mit dem Leben büßen. Inspektor Franz Gasperlmaier soll den Mord verhindern und erhält dazu den Auftrag, sich als Trommelweib verkleidet unter den Umzug zu mischen. Allerdings kommt es bereits kurz nach Beginn der Feierlichkeiten zu einem Mord: Der Koch eines Bio-Hotels wird erstochen aufgefunden. Es stellt sich heraus, dass er in krumme Geschäfte verwickelt war. Liegt hier der Grund für seine Ermordung? Gasperlmaier muss es herausfinden.

Der Einstieg in das Buch ist mir gut gelungen. Der Schreibstil war angenehm flüssig und sehr gut verständlich. Nur an den Aufbau musste ich mich anfangs gewöhnen, denn die Dialoge waren im Fließtext untergebracht, also ohne separate Absätze.
Prima gefallen haben mir der Humor und das Lokalkolorit. Das war sehr authentisch dargestellt und ich konnte mich super einfinden. Ich hatte das Gefühl, als wenn ich direkt vor Ort war. Ich musste mehrmals schmunzeln.
Die Personen waren realistisch und sympathisch beschrieben. Dass Gasperlmaier nicht als Trommelweib verkleidet dem Umzug beiwohnen wollte, hat ihm nichts genützt. Er musste da durch. Doch mit dem einen oder anderen Schnaps, den es nun einmal bei einem Faschingsumzug so gibt, hat er sich in sein Schicksal gefügt.
Auch die weiteren Personen empfand ich als authentisch und bildhaft beschrieben.
Der Plot gefiel mir richtig gut. Auch wenn ich selbst kein Freund des Faschings bin, fand ich das Faschingstreiben richtig gut beschrieben. Auch der Alkohol floss in Strömen, also sehr realistisch.
Es gab mehrere Tote, jedoch keinen klaren Verdächtigen. Hier präsentierte der Autor mehrere Möglichkeiten, die zum Rätseln anregten. Allerdings konnte ich mich wirklich nicht entscheiden, wer der Täter sein könnte. Das fand ich sehr gut gemacht.
Das Ende war für mich sehr überraschend, denn den Täter hatte ich einfach nicht in Verdacht. Mir hat es wirklich prima gefallen, dass ich bis zum Ende gerätselt habe und doch nicht auf den Täter kam. Und super fand ich auch, dass der Täter nicht plötzlich aus dem Hut gezaubert wurde, sondern die Auflösung rückblickend schlüssig und verständlich war. Nur eben für den Leser sehr gut versteckt.

Ein lesenswerter und unterhaltsamer Regionalkrimi mit tollen Charakteren. Ich freue mich auf weitere Krimis um Gasperlmaier und vergebe fünf Sterne.