Rezension

Liebe “Tatort”-Drehbuchautoren: Bitte nachmachen!

Die Stunde des Löwen - Alexander Köhl

Die Stunde des Löwen
von Alexander Köhl

Bewertet mit 5 Sternen

Bad König in der hessischen Provinz: Der private Ermittler Jonas Fremden ist vor vier Wochen verstorben. Nun sieht sich sein gleichnamiger Neffe im Haus des Onkels um und wird dort vom Geschäftsführer des Bestattungsunternehmens Bruckner aufgesucht. Letzterer nimmt an, er habe Jonas Fremden senior vor sich und betraut ihn mit einem Auftrag: Bruckner will den Tod seines Vaters aufgeklärt wissen, den er keineswegs für einen Unfall hält. Er stellt eine hübsche Summe Geld in Aussicht und der chronisch klamme Fremden willigt schließlich ein.

Etwa zur gleichen Zeit werden die Frankfurter Kommissare Ludger Born und Jula Mannfeld in ein Hotelzimmer am Frankfurter Flughafen gerufen: Dort ist eine Seniorin umgebracht worden. Kurz darauf wird die Leiche einer weiteren älteren Dame auf dem Lohrberg gefunden. Born und Mannfeld ahnen nichts Gutes: Haben sie es hier mit einer Mordserie zu tun?

Eins vorweg: Von Regionalkrimis aus dem Hause emons: wurde ich noch nie enttäuscht. Auch "Die Stunde des Löwen" von Alexander Köhl hat mich begeistert - und zwar so sehr, dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe. Passend zur Frankfurter Skyline ist in diesem Kriminalroman alles hoch: Die Charaktere - hochinteressant. Der Plot - hochintelligent. Die ganze Geschichte - hochspannend.

Der Autor kombiniert mehrere auf den ersten Blick völlig unterschiedliche Handlungsstränge und Fälle wirklich clever miteinander. Nichts an diesem Kriminalroman ist an den Haaren herbeigezogen oder gar unlogisch - im Gegenteil: Der Leser darf sich an einer intelligenten und stets gut durchdachten Story freuen. So mancher "Tatort"-Drehbuchautor sollte sich von Alexander Köhls Können eine gehörige Scheibe abschneiden. Vor Tabuthemen schreckt der Autor nicht zurück und er hat darüber hinaus "Die Stunde des Löwen" mit einer ganz speziellen Ausstrahlung versehen: Rau, abgründig, düster, faszinierend. So geht ein Fünf-Sterne-Krimi!