Rezension

Liebe zur Zeit der Inquisition

Hexenfeuer - Isolde Heyne

Hexenfeuer
von Isolde Heyne

Bewertet mit 4 Sternen

In der Nacht vor ihrer Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen gehen Barbara die vergangenen Geschehnisse noch einmal durch den Kopf. Der Leser erfährt von Kapitel zu Kapitel mehr über das mutterlose Kind, das ein Kirchenmann im Hause Burger untergebracht hat. Der reiche Kaufmann ist wenig begeistert, wird jedoch durch ein dunkles Geheimnis erpreßbar. 
So läßt er das Mädchen Barbara neben seiner jungenhaft erzogenen Tochter Armgard aufwachsen. Letztere ist herrschsüchtig, jähzornig und intrigant, demütigt die ruhige Ziehschwester wo sie kann. Barbara dagegen widmet sich voll und ganz der Kräuterheilkunde, hilft mit ihrem Wissen Armen und Bedürftigen. 

Als Armgard mit schwarzer Magie versucht, den Mann, der ihr versprochen war, sie jedoch nicht liebt, trotzdem für sich zu gewinnen, spannt sie auch die Ziehschwester für ihre üblen Zwecke ein. Barbara ist jedoch ebenfalls in Martin, den Sohn eines anderen Kaufmanns, verliebt. Martin erwidert ihre Liebe und sie heiraten sogar heimlich. 

Als überall im Land die Inquisition die meist unschuldigen und denunzierten Opfer foltert und auf den Scheiterhaufen verbrennt, sieht Armgard eine Gelegenheit gekommen, um sich an allen Menschen zu rächen, die ihre Pläne bislang durchkreuzt haben. 

Die Geschichte beleuchtet eines der dunkelsten Kapitel der Kirchengeschichte, ist gut durchdacht geschrieben und wird nicht nur jugendliche Leser fesseln. Leider wird das Ende in meinen Augen etwas zu rasch abgehandelt. Bislang übrigens auch das schönste Cover aller Neuauflagen, meiner Meinung nach.