Rezension

Liebes Roman, mit etwas Tiefgang, der ohne Kitsch auskommt.

Ein neuer Sommer in der kleinen Bäckerei -

Ein neuer Sommer in der kleinen Bäckerei
von Jenny Colgan

Bewertet mit 4 Sternen

Wo die Seele heilen kann

Inhalt übernommen:

Gemütliche kleine Häuser, Meeresblick und Möwenschreie– als Marisa Rossi auf der idyllischen Insel vor der Küste Cornwalls ankommt , hofft sie auf einen Neuanfang. Denn seit einem Schicksalsschlag kann selbst das Kochen, dass sie von ihrer italienischen Großmutter gelernt hat, sie nicht mehr richtig begeistern. Doch die erhoffte Ruhe ist nicht so leicht zu finden, da ihr Nachbar, ein attraktiver russischer Klavierlehrer, lautstark bis in die Nächte hinein komponiert. Zaghaft knüpft Marisa neue Bekanntschaften. So zu Polly, deren kleine Bäckerei am Strandweg dringend neue Ideen bräuchte. Mehr Pepp ist gefragt, mehr Leichtigkeit,mehr….Dolce Vita?

Meine Meinung:

Für mich war es das erste Buch dieser Reihe, was aber nicht störend war. Die Protagonistin Marisa ,sowie Polly und ihre Familie waren mir von Anfang an sehr sympathisch, der russische Klavierlehrer zu Beginn weniger.

In einem leichten, aber trotzdem sehr prägnanten Schreibstil, wechselt die Autorin geschickt zwischen Liebesgeschichte, Alltagsproblemen, Naturkatastrophen und geht einfühlsam mit dem Thema Angststörung um, wodurch der Roman mehr Tiefe bekommt, als ich erwartet hätte. Die beiden Protagonisten nähern sich nach und nach an, erzählen sich gegenseitig ihre Geschichte und sind immer wenn es nötig ist, füreinander da.Auch wenn mich die zeitweise aufbrausende Art von Alexei manchmal störte,mochte ich ihn immer mehr.

Pollys Familie ,besonders die netten Zwillinge,gefiel mir sehr.

Ein besonderes Highlight war die italienische Großmutter, die mit 80 Jahren noch den Umgang mit Skype lernt, um mit ihrer Enkelin gemeinsam zu kochen. Bei der Beschreibung der Zubereitung und der Zutaten, lief mir das Wasser im Mund zusammen. Hier hätte ich mir ein paar Rezepte gewünscht.

Was ich hingegen überhaupt nicht gebraucht hätte und meiner Ansicht nach nicht in die Geschichte passte, war das Geschehen rund um Reuben,die völlig überzogene Geburtstagsfeier, fand ich einfach schrecklich. Ich denke, er sollte sich rechtzeitig um einen guten Therapeuten/Therapeutin für seinen Sohn bemühen, denn eine solche Kindheit übersteht man wahrscheinlich nicht unbeschadet.

Auch das Ende dieser Geschichte fand ich realistisch, mit einem Happyend ohne jeglichen Kitsch.