Rezension

Lovegames

Das Spiel von Liebe und Tod - Martha Brockenbrough

Das Spiel von Liebe und Tod
von Martha Brockenbrough

Bewertet mit 5 Sternen

Martha Brockenbrough - Das Spiel von Liebe und Tod - Loewe

Seattle, 30ger Jahre
Die kleine Flora wünscht sich nichts mehr, als zu fliegen, die Wolken zu küssen, die sie immer bestaunt hat. Ihr Vorbild ist  Amelia Earhart.
Als sie älter ist, schwebt sie ihren größten Wunsch im Doppeldecker durch alle vier Winde. Leider muss sie feststellen, dass Luft, der einzige Weg ist, ohne Barrieren.
Die Welt setzt einem farbigen Mädchen zu viele Grenzen. Der Duft der Freiheit ist berauschend, er endet immer mit dem Bodenkontakt. Diese Zeit gehört nur ihr, sie hütet sie wie Perlen, in einem kleinen Kästchen.
Als junge Frau singt sie in einem Jazzclub, der zur Hälfte ihr gehört. Es ist diese neue fremdartige Musik, die sie aus tiefster Seele, an ein begeistertes Publikum weitergibt. Das Klientel der weißen Bewunderer wird immer größer, es gilt als schick, die Nächte in einem berüchtigten Lokal zu verbringen. Henry, der sich der klassischen Musik verschrieben hat, gibt sich jeden Tag seiner Bassgeige hin, doch als er Flora singen hört, möchte er nichts anderes mehr spielen. Jede Nacht schleicht er sich in den Club, denn er kann nicht genug von der schwülen Atmosphäre der exotischen Klangfarben bekommen. Flora lässt die Tonfolgen mit ihrer rauchigen Stimme über Henry ersterben und obwohl ihre Augen beim Singen geschlossen sind, weiß Henry, dass er in keine anderen Lichter mehr zu sehen braucht. Das ist seine Musik, das ist sein "Mädchen".
Das Henry sich verliebt, hat er auch dem Schicksal zu verdanken..

Es gibt einen "Mann", der die LIEBE verkörpert und eine "Frau", die der TOD ist.
Seit Anbeginn der Zeit, lenken sie das Schicksal der Menschheit.
Der Tod ist unabdingbar, jedem seine Stunde schlägt einmal und manchmal beschleunigt die Liebe diese Stunde sogar.
"Liebe" und "Tod" heissen ihre Schützlinge mit einem "Spielplan" auf der Erde willkommen. Ab da schaukeln die Spiel und Winkelzüge, ihre Wiege. Der eine wird mit glücklicher Zuneigung überschüttet, während der andere, in diesem Fall Flora, immer wieder aufstehen muss, weil der Pfad so holprig ist.
Tod und Liebe wetten um der beiden Zukunft, die Regeln besagen, dass sie auf Gedeih und Verderb zueinander halten müssen, egal wie groß die Verluste oder die Versuchungen sind.

Ein mitreissender, herzlicher und tiefgründiger Roman. Die Autorin hat sich nicht in verschachtelter Poesie verloren, obwohl sich ein schönes Wort an das andere reiht.
Die Mischung aus Fiction und Geschichte geht gut und flüssig ineinander über, es war romantisch, ohne kitschig zu sein. Überhaupt nicht!
Ich finde es ein bisschen schade, dass das Buch " nur" als Jugendbuch deklariert wurde. Junggebliebene Erwachsene lassen sich gerne mal auf "All Age" ein, wobei ich finde, das Erwachsene, die keine Jugendbücher lesen wollen, hierbei etwas Wunderschönes entgeht. Ein großes Lob an die Autorin für diesen "Spagat"!
Ich fühle mich bereichert und gebe eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

"Dieser Kuss - er fühlte sich so an, als breitete sich ein Licht in ihnen aus. Er war eine Erinnerung und ein Versprechen, ein Rätsel und ein Wunder. Er war Musik. Ein Songtext. Ein Flug. Eine wahre Geschichte. Und er gehörte ihnen allein."