Rezension

Macht einfach Spaß!

Kalte See - Hendrik Berg

Kalte See
von Hendrik Berg

Bewertet mit 4 Sternen

»Gemeinsam mit den anderen Fahrgästen schoben sie sich über eine lange Landungsbrücke hinunter zum Hafengelände. Krumme beobachtete die Familien, Männer, Frauen, Kinder und Jugendlichen, die sich ausgelassen auf ihren Urlaub freuten. Was sie wohl sagen würden, wenn sie erführen, dass es auf der Insel einen Mord gegeben hatte? Musste man die Menschen nicht warnen? Zumindest die Frauen? Er musste an den Film „Der weiße Hai“ denken. Auch da strömten zahllose Badegäste auf eine Insel, ohne zu ahnen, dass eine hungrige Bestie auf sie wartete.«

Föhr, ein Inselparadies, mitten in der Hochsaison. Als Hauptkommissar Krumme von der Kripo Husum an Land geht, ahnt er schon, dass er bei der Untersuchung des Mordes an einer jungen Frau diskret vorgehen muss. So weit wie möglich, jedenfalls. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnt, aber bald erfahren wird: Er hat es mit einem Serienmörder zu tun. Wartet auf Föhr also tatsächlich eine hungrige Bestie?

 

Der fünfte Fall für Krumme. Da mich die ersten vier begeistert hatten, war klar, dass ich auch diesen lesen musste. Und ich wurde nicht enttäuscht! Auch dieser Fall besticht durch einen spannenden Krimi in toller Atmosphäre, eingebettet in eine nette, teils amüsante Rahmenhandlung und einige liebenswerte Charaktere.

Die Krimihandlung baut schon gleich zu Beginn Spannung auf. Diese zieht sich durch das ganze Buch und steigert sich noch zum Ende hin. Wer der Mörder ist, wird recht früh klar, da immer wieder Abschnitte aus der Täterperspektive heraus erzählt werden. Dadurch bekommt man als Leser einen sehr guten Einblick in die Gedankenwelt des Mörders und erkennt, dass dieser noch lange nicht fertig ist mit seinem Tun. Die Frage ist halt nur, wie schnell Krumme und seine Kollegin Pat ihn erwischen und wer bis dahin noch umkommen wird.

Krumme hat bei diesem mörderischen Wettlauf folglich alle Hände voll zu tun – und zudem noch private Sorgen. Denn in seiner Beziehung zu Marianne ist die Stimmung nicht die beste und er nicht ganz unschuldig an der Situation.

 

Krumme ist schon ein recht spezieller Charakter. Nicht immer einfach, aber liebenswert. Eine Beschreibung, die in erhöhtem Maße auch auf den Knecht Harke zutrifft. Eine skurrile Gestalt, immer für eine Überraschung gut und ich freue mich entsprechend über jede einzelne Szene mit ihm.

Ein weiterer Liebling von mir hat vier Beine und ist ein Hund namens Watson von der Größe eines Ponys. Hoffentlich ist er auch in den hoffentlich noch folgenden Bänden wieder mit dabei!

Die übrigen Charaktere vermitteln genau wie die Beschreibungen von Landschaft, Wetter und ortsüblichen Besonderheiten diese spezielle Atmosphäre, die ich an der Nordsee so mag. Ich würde jetzt gerne sofort den Koffer packen ;-)

 

Der Stil liest sich flott und leicht, man taucht schnell in die Handlung ein und bleibt gern dran am Buch. Vorkenntnisse zu den anderen Bänden sind für das Verständnis nicht erforderlich.

 

Fazit: Wieder ein spannender Fall für Krumme. Tolle Atmosphäre, skurrile Gestalten – das macht einfach Spaß!