Macht Lust auf Paris
Bewertet mit 4.5 Sternen
Dieses Buch von Hanns-Josef Ortheil ist ein richtiges Kleinod. Nicht nur, dass es gut und anschaulich geschrieben ist, es punktet auch mit einer schönen äußeren Form und einer sehr guten Papierqualität. Das fällt direkt beim ersten Durchblättern ins Auge. Eigentlich fehlt nur noch ein schönes Lesebändchen.
Aber zum Inhalt!
Ortheil schlendert von der Ile de la Cité durch St Germain de Prés und das Quartier Latin und nimmt dem Leser mit auf seinen Spaziergang durch Cafés, Restaurants, Kirchen, Akademien und über Plätze. Man erlebt mit ihm Begegnungen mit interessanten Menschen und Erinnerungen an die ehemaligen Bewohner der beiden Viertel von Paris. Juliette Gréco, Ernest Hemingway, aber auch Diderot, Apollinaire oder Simon de Beauvoir begegnen einem als Menschen in ihrer vertrauen Umgebung. Das ermöglicht einen sehr intimen Blick auf die Bewohner und ihr Lebensumfeld.
Ergänzt wird der schriftliche Teil durch Fotos, die vermutlich Ortheils Sohn geschossen hat. Damit geht die Folge der Generationen weiter, denn auch Hanns-Josef Ortheil wurde von seinem Vater nach Paris begleitet und lernte die Stadt durch ihn kennen und lieben.
Selbst wenn man wie ich Paris nur flüchtig kennt, liest sich das Buch gut und anschaulich. Und es ist gefährlich: man möchte sofort den Koffer packen und mit diesem Buch in der Hand die Stadt links der Seine entdecken!