Rezension

Märchenhafte Geschichte

Der Schlüssel zu allem - Sarah Moore Fitzgerald

Der Schlüssel zu allem
von Sarah Moore Fitzgerald

Vergessen ist nur der Anfang.

Cosmos geliebter Großvater ist in der letzten Zeit sehr verwirrt und vergisst so einige Dinge. Als es schlimmer wird und eine Ärztin zu Besuch kommt, drückt der Großvater Cosmo bald darauf einen seltsamen Schlüssel in die Hand und sagt ihm, er müsse ihm versprechen, dass er zu Blackbrick Abbey geht und das Tor zur Südpforte öffnet. Es wäre für ihn sehr wichtig. 

Comso kommt der Bitte seines Großvaters natürlich nach und ahnt nicht, dass auf ihn eine unglaubliche Reise in eine längst vergangene Zeit auf ihn wartet, in der er seinen Großvater noch einmal ganz anders kennenlernt.

 

 

Handlung & Stil.

Das Buch ist insgesamt ein sehr ruhiges und eine sehr zarte Geschichte. Sie ist nicht gerade facettenreich und bietet keine großen Abenteuer. Aber wenn man sich auf die Geschichte einlässt, die Cosmo erzählt und erlebt, dann kann man eine schöne Zeit damit haben. 

Es ist etwas, das mein Herz zwar nicht berührt hat, aber an der Oberfläche gekratzt hat es schon. Es ist eine Geschichte, die man gut jetzt zur Weihnachtszeit lesen kann. Es ist wie ein kleines Märchen, etwas das einem vielleicht nicht gerade Hoffnung gibt, aber ein Stück Liebe, ein Stück Zeit und ein Stück Mut, die Dinge anzupacken und etwas aus dem zu machen, was man hat.

Der Schreibstil ist ruhig und angenehm, es ist leicht zu lesen, aber für mich persönlich etwas, mit dem nur etwas ältere Leser etwas anfangen können. Lesen können es natürlich alle, da es für jedes Alter gerecht geschrieben wurde, wenn man von einer Szene absieht, die ich Kindern nicht unbedingt vorlesen würde oder sie lesen lassen würde, weil so etwas für mich nicht in Kinderohren gehört. Die Welt ist grausam und das werden Kinder schon noch früh genug erfahren. Da müssen wir sie mit solchen Aspekten in Geschichten nicht noch zusätzlich füttern. Geschichten für Kinder sollen eine heile Welt beinhalten, in der nicht viel Böses geschieht und wenn schon, dann nicht in dieser Form.

Erwachsene oder Menschen in meinem Alter können mit dieser Geschichte noch mal auf einer ganz anderen Ebene verschwinden, ganz andere Denkansätze ausleben und einfach viel mehr damit anfangen.

 

Charaktere & Schauplatz.

Mir wurde der Schauplatz nicht genug beschrieben. Allerdings hätte es die Geschichte in dieser Form auch nur noch in die Länge gezogen. Die Geschichte ist recht kurz und trotzdem ist sie lang genug. Die Charaktere helfen nicht gerade dabei, dass es spannend wird. Sie sind gut bearbeitet und sind authentisch und wundervoll, aber es blieben für mich einfach ein paar Märchenfiguren. Leider nicht mehr. Eine Geschichte, die ich sofort abschließe, wenn ich das Buch wieder zuklappe.

Cosmo war ein lieber Junge, über den man aber auch hätte einiges mehr erfahren können. Seine Gefühlswelt hätte sich noch weiter ausprägen lassen und es hätte der Geschichte noch etwas mitgegeben, was meiner Meinung nach wertvoll gewesen wäre. Somit blieben die Charaktere aber weitgehend neblig. Detailreich, aber neblig.

Der Schauplatz war an sich recht interessant und auch die ganze Atmosphäre im Buch wurde von Seite zu Seite dichter und man fühlt sich wirklich beim Lesen wie von einer Zeitschleife umhüllt. Als wäre man tatsächlich in einer anderen Welt, einer Traumwelt, etwas Unwirklichem. Ich habe mich zeitweise wirklich so gefühlt, als würde ich träumen... Das Buch vermittelt schon etwas Besonderes.

 

Sonstiges.

Ich würde das Buch auf jeden Fall Lesern ans Herz legen, die Lust auf etwas ruhiges, märchenhaftes wollen, das einem etwas über das Leben lehrt und wirklich irgendetwas hinterlässt. Das Buch beinhaltet ein doch tiefgründiges, ernstes und gesellschaftliches Thema, das eben heutzutage viele Familien mit älteren Menschen betrifft. Ein paar schöne Sätze zum Merken sind ebenfalls in der Geschichte enthalten und alleine dafür lohnt es sich schon, mal einen Blick zu riskieren.