Rezension

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"Man hat immer eine Wahl." Eine tiefe, gefühlvolle Geschichte.

Morgen werden wir glücklich sein -

Morgen werden wir glücklich sein
von Lea Korte

Bewertet mit 5 Sternen

Die Handlung beginnt in der Gegenwart. Malou, die Enkelin von Marie, versucht verzweifelt ein Gespräch mit Josephine, Enkelin von Geneviève, zu führen. Ihre Großmutter möchte eine alte Geschichte aus dem Weg räumen, ausklären, sich entschuldigen. Etwas was vor über siebzig Jahren geschah. Doch Malou hatte nicht mit diesem Hass gerechnet, den ihr Josephine entgegenbrachte. Letztendlich landen beide nach dem Streitgespräch im Fahrstuhl des Hauses und bleiben stecken.
Paris im Sommer 1940. Wieder einmal saßen sie im Luftschutzkeller, während die Deutschen Paris bombardierten. "Die drei Unbesiegbaren", ein Spiel aus der Kindheit von Geneviève, Amiel und Marie. Marie war Lehrerin, Amiel Ärztin und Geneviève Sängerin. Hunger bestimmte ihr Leben. Und dann nehmen die Deutschen Paris ein. So wird sich das Leben der drei ändern. Amiel ist Jüdin und schon bald gerät auch das Leben der Juden in Paris in Gefahr. Geneviève sieht es aus der Überlebensperspektive und um weiter Musik machen zu können, lässt sie sich mit einem Deutschen ein. Aber das ist nicht nur der einzige Punkt. Marie geht in die Resistance. Für sie gilt es, Leben zu retten. Leben jüdischer Schüler, Juden in Sicherheit zu bringen. Die Beziehung Genevièves mit dem Deutschen belastet "die drei Unbesiegbaren", am meisten Marie und führt dann irgendwann zu einer Katastrophe.
Zitat S. 47 ... Malou: "Ich bin hier, weil sich meine Großmutter bei deiner entschuldigen will."
Während die drei Protagonistinnen die Geschichte der Vergangenheit erzählen, wird dies immer wieder mal in kurzen Kapiteln der Handlungsebene im Heute. Die Protagonisten sind alle wunderbar beschrieben, so dass man sich in die jeweilige Charaktere gut hineinversetzen kann. Kurzfassung: einfühlsam, authentisch, sehr intensiv und klar. So wird die jeweilige Person sichtbar gemacht. Durch diesen Wechsel bleibt eine gewisse Spannung erhalten. Was genau damals in den Jahren geschah, gehe ich nicht näher drauf ein. Wenn ihr mehr über den Inhalt erfahren wollt, finden sich diese schon anderweitig. Ich verzichte deshalb darauf.
Der Schreibstil von Carmen Lobato liest sich hervorragend. Sie erzählt die Geschichte voller Emotionen, jederzeit fesselnd. Die Geschichte erzeugt beim Leser Emotionen und Gefühle, und mit jeder Seite die man liest, erhöht sich die Spannung, wie es denn weitergeht.