Rezension

Man kann es nicht Jedem Recht machen

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller -

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller
von Stephan Ludwig

Bewertet mit 5 Sternen

Der nette Herr Heinlein führt ein Delikatessengeschäft in der dritten Generation und stellt mit sehr viel Liebe selbstgemachte Pasteten her. Er kümmert sich mehr oder weniger um seinen dementen Vater, der auch im Haus wohnt. In dem Laufjungen sieht er mehr einen Ziehsohn, den er beschützen möchte. Seiner somalischen Patentochter schickt er regelmäßig Geld und schreibt ihr. Seine wenige Kundschaft besteht unter anderem aus dem Stammkunde Adam Morlok, der ihn um Lagerraum in seinem Keller bittet. Als Norbert Heinlein seinen Geschmacks- und Geruchssinn verliert, verwechselt er die Zutaten für die Pastete und Adam Morlok ist tot. Das löst eine fatale Kettenreaktion aus. Die Toten, darunter auch ein Hund, häufen sich.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Das Angedeutete Hemd mit Fliege und Jackenkragen, besudelt mit Blutspritzern, die so gar nicht zu dem eleganten Herrn passen sollten. Der Titel ist auch gut durchdacht gewählt. Die Protagonisten sind sehr liebevoll beschrieben. Neben Herrn Heinlein ist natürlich Marvin meine Lieblingsfigur. Mit Namen kann er nicht viel anfangen. Aber er hat ein besonderes Verhältnis zu Zahlen und kann sie sich auch merken. Er leistet Norbert oft auch unwissentlich gute Dienste. Die Bewohner des Hauses und in der Nachbarschaft sind schon sehr speziell und werden gut dargestellt. Der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr gut mit seiner Leichtigkeit, Skurrilität und Charme. Damit unterscheidet sich dieser Roman sehr deutlich von seiner "Zorn-Reihe"