Rezension

Maßlose Enttäuschung

Dream Guardians - Verlangen - Sylvia Day

Dream Guardians - Verlangen
von Sylvia Day

„Dream Guardians – Verlockung“ schafft eine gute Grundideen, die jedoch von zu vielen erotischen Elementen überdeckt werden. Und das Potenzial der Autorin Sylvia Day nicht widerspiegelt.

Nach ihrem Erfolg mit „Crossfire“ hat die Autorin Sylvia Day nun einen neuen Protagonisten in die Traumwelt der Frauen geschickt.
Mit „Dream Guardians – Verlangen“ startete am 13. Januar 2014 sie eine mystische Reise auf 353 Buchseiten.
Ich danke dem HEYNE-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

Captain Aidan Cross ist der beste Mann einer Elitetruppe, die ihre Schützlinge vor den bösen Einflüssen der Albträume bewahrt.
Unter ihnen existiert eine Legende, die von einem Schlüssel erzählt, der die Welten zwischen der Traumwelt und der Realität öffnen kann.
Sein Auftrag ist es diesen zu finden.
Auf seinem Weg findet er Lyssa und verliebt sich, doch der Verdacht liegt nahe, dass sie der gesuchte Schlüssel ist …

Da ich ein großer Fan der „Crossfire“ Reihe bin, mir ihre historisch-erotischen Bücher aber nicht zusagten, hoffte ich in Sylvia Days neuer Reihe wieder Lesestoff zu finden.
Verwundert war ich indes schon, als der vollständige Name von Aidan aufgezeigt wurde – Aidan Cross.
Sehr verwirrend, denn mir ging es so, dass ich ständig an Gideon Cross denken musste.
Vielleicht versucht die Autorin damit eine Verbindung zu schaffen, doch zum anderen erwartet man als Leser schon einen gewissen Grad an Einfallsreichtum, auch in der Namenswahl.

Geschockt oder mehr noch, enttäuscht war ich, als der erste Abschnitt begann und man sofort in eine heiße Sexszene zwischen Aidan und einer seiner Schützlinge, weiblicher Natur versteht sich, gestoßen wurde.
Diese Szenen tauchen gefühlte alle 4 Seiten auf und sind mehr als nervtötend. Da die Legende des Schlüssels, der die Welten zwischen seiner Traumwelt und der Realität öffnen kann, als gute Basis einer Handlung fugieren könnte, so in den Hintergrund gelangt und die erotischen Szenen dafür in den Mittelpunkt geraten – war es ehr eine enttäuschende Lesezeit für mich.
Ich hätte mir mehr Handlung mit den unterschiedlichen Figuren erwünscht, die über eine Bettgeschichte hinausgehen und sich auf ein höheres Maß an Unterhaltung fixieren.

Aidan ist eigentlich ein so vielschichtiger Charakter, aber das Herabsetzen seiner Stärken auf seine Libido, ist doch mehr ein Armutszeugnis der Autorin, die schon einmal sehr gut bewiesen hat, was in ihr steckt.
Lyssa hingegen ist ein starker Charakter und hat mit ihren Albträumen und Ängsten zu kämpfen. Sie zog mich mehr in ihren Bann mit ihrer Vergangenheit, als dass es einer der Figuren aus Aidans Welt zu versuchen vermochte.
Sylvia Day hat sich ihren Schreibstil beibehalten, sie bleibt leicht, mit zarten Übergängen zwischen den Figuren und Sichtwechseln, die einen Ausblick in die Handlung gewähren.

Nur die Waage zwischen der Erzählung von Geschichte und erotischen Szenen, hat sich immer stärker verschoben und liegt nun mehr im Fokus der Erotik.
Ich hoffe, dass sie vielleicht eines schönen Tages wieder ein Buch ähnlich dem von „Crossfire“ zaubert, mit dem man unterhalten wird und wo die Grundidee viel mehr in den Vordergrund gelangt, als das es in den letzten Büchern der Fall war.
Wer jedoch von dieser Art der starken Erotik in Büchern, gepaart mit Traumelementen und Fantasie, entzückt ist, für den könnte die Reise im Mai 2014 mit dem zweiten Teil von „Dream Guardians“ weitergehen.

„Dream Guardians – Verlockung“ schafft eine gute Grundideen, die jedoch von zu vielen erotischen Elementen überdeckt werden. Und das Potenzial der Autorin Sylvia Day nicht widerspiegelt.
 

Rezension auf dem Blog: http://dieseitenfluesterer-unserbuchblog.blogspot.de/2014/01/dream-guard...