Rezension

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Maystische Jahreszeit

Dark Angels' Summer. Das Versprechen - Kristy Spencer, Tabita Lee Spencer, Beate Teresa Hanika, Susanne Hanika

Dark Angels' Summer. Das Versprechen
von Kristy Spencer Tabita Lee Spencer Beate Teresa Hanika Susanne Hanika

Bewertet mit 4 Sternen

Kleider, die einem vor Hitze am Leib kleben, der heiße Atem aus den Nüstern eines Pferdes und der Kühle Wind vom Flügelschlag der Vögel, des Bösen - das fühlt man, wenn man Dark Angels' Summer liest. Die bildhafte Sprache, lässt einen den heißen, staubigen Sommer förmlich riechen und schmecken und ich kann sagen: das Buch hat mich magisch angezogen...

Dawna und Indie sind diesen Sommer 17, für 33 Tage gleich alt und auf eine magische Art und Weise verbunden. Zusammen mit ihrer Mutter kehren sie zu der idyllischen Farm ihrer Großmutter zurück, die das Jahr zuvor gestorben ist. Mit ihnen kommt Shantani, Engelsguru und nach Indies Meinung ballaballa im Kopf, denn er möchte an dem abgeschiedenen Ort ein Engelseminar durchführen.
Zu diesem erscheinen nicht nur Eve, Pius und andere Engelsverrückte - nein, auch große schwarze Vögel sind vermehrt lassen sich auf der Farm nieder und bringen etwas unheimliches mit sich.

Diese Geschichte packt und entführt einen in eine völlig neue Welt. Man erfährt von Indie und Dawna, Schwestern die unterschiedlicher nicht sein könnten und die sich oft in die Haare kriegen, aber doch füreinander da sind. Besonders Indies Temperament hats mir angetan. Endlich mal ein Mädl, das sich nicht von der vermeintlichen Moral der Erwachsenen unterbuttern lässt. Wie habe ich mir gewünscht, meinen Eltern auch einmal so Paroli zu bieten, wie sie es kann. Was mich außerdem erstaunt hat ist, dass die Autorinnen sich getraut haben, neben den Liebesgeschichten einen hauch von Erotik einzubauen, gerade so viel, dass es für ein Jugendbuch noch zuträglich ist. Das gibt der Geschichte noch mal einen gewissen Reiz - ein echter Unterschied zu den, teilweise prüden Jugendgeschichten, die man aus Amerika kennt. 

Zwei kleine Kritikpunkte hab ich aber doch: Einmal ist mir die Liebesgeschichte zwischen Indie und Gabe eine Spur zu kitschig. Das ist einfach nicht mein Ding und zeitweise wollte ich Stopp schreien, weil ich die bodenständige und toughe Indie vermisst habe. Aber so ist das vielleicht mit dem Übernatürlichen ;-). Das zweite ist, dass den beiden die Lösungen für  Probleme und Schwierigkeiten immer in letzter Sekunde in den Kopf springen. Sie erinnern sich immer noch gerade rechtzeitig an all das, was ihnen für die Bekämpfung des Bösen beigebracht wurde und hier fehlt mir ein bisschen die Raffinesse. Das tut der Spannung zwar keinen Abbruch, aber ich bin sicher, dass die Mädls mehr auf dem Kasten haben.

Letztendlich ist diese Geschichte jedoch der spannende Auftakt einer Reihe und ich bin schon auf "Dark Angels' Fall" gespannt, welches demnächst erscheint. Mit diesen Worten: ein Hoch auf: Dawna, die in dieser Rezi unverdienter Weise zu wenig erwähnt wurde, auf Indie und auf eine packende neue Welt.
Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen!