Rezension

Mehr ein Familienroman mit Lokalkolorit, als ein spannender Krimi

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording -

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording
von Tanja Janz

Bewertet mit 3 Sternen

Wer leichte und humorvolle Sommerlektüre für den Urlaub sucht, ist hier richtig und wird nett unterhalten.

Dies ist der dritte Teil der St. Peter-(M)Ording-Reihe, in der die Polizisen Ernie und Fred ermitteln.
Diesmal wird ein bekannter Schaupieler ermordet, der zu Dreharbeiten in der Gegend ist. Ein Fall, der auch Freds Vater, einen pensionierten Kriminalkommissar, zu einem Undercovereinsatz verleitet. Ernies Schwester Ilva, Lehrerin an der Schule vor Ort, stellt zudem auch ihre eigenen Ermittlungen an.
Man merkt gleich, dass es sich hier in erster Linie um einen heiteren Familienroman handelt, denn der Kriminalfall und die Spurensuche spielen nicht die wichtigste Rolle in der Geschichte. Jedenfalls habe ich so das Buch erlebt. Das Lesen war unterhaltsam, der Schreibstil locker, und auch wenn man die Vorgängerbücher nicht kennt (wie ich), findet man sich schnell mit den Protagonisten zurecht. Für Lokalkolorit ist gesorgt, denn die Schauplätze in SPO werden gut beschrieben, mit hohem Wiedererkennungswert für Ortskundige. Die Karte zu Beginn hilft zusätzlich, sich zurechtzufinden.
Der Fall kommt eher plätschernd daher. Die ins Visier genommenen Verdächtigen werden mehr oder weniger intensiv befragt, Alibis hinterfragt und die Personen entweder für unschuldig oder weiterhin als verdächtig eingestuft – alles ohne große Höhepunkte. Auch wirkt die Geschichte etwas realitätsfremd, so verwunderte es mich, das bei dem medienwirksamen Mordfall eines VIPs nicht die zuständige Mordkommission eingeschaltet wird.
Letztendlich hat es mich auch nicht sehr überrascht, wer den Mord begangen hat, denn dies zeichnete sich spätestens schon ab der Mitte des Buches für mich ab.
Wer leichte und humorvolle Sommerlektüre für den Urlaub sucht, ist hier richtig und wird nett unterhalten.