Rezension

Wer tötete den Schauspieler?

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording -

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording
von Tanja Janz

Bewertet mit 4 Sternen

„...Mit schräg gelegten Kopf beobachtete ich eine Weile den besagten Schauspieler, der sich nun schon das dritte Mal ungelenk in den Sand warf und danach wieder umständlich aufrichtete...“

 

In St. Peter – Ording wird ein Krimi gedreht. Jeder, der Zeit hat, war am Strand, um sich die Szenen anzusehen.

Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist locker und mit feinem Humor durchsetzt.

Die Hauptrolle im Stück hat Titus Frank. An dem Tag, wo die Premiere seines letzten Films stattfinden soll, erscheint er nicht zur Veranstaltung. Er wird tot in der Sauna des Ferienhauses gefunden.

Die Ermittlungen liegen in der Hand von Ernie und Fred. Außerdem sind momentan gerade Freds Eltern auf der Insel. Sein Vater ist Kriminalkommissar a. D. Durch Zufall gelingt es ihm, eine Stelle im Filmteam zu bekommen. Man könnte umgangssprachlich sagen: Er ist Mädchen für alle Fälle. Dadurch bekommt er mit, was über den Toten gesprochen wird.

Als besonderes Stilmittel wirkt der Mörder selbst als Ich – Erzähler. Auch das Eingangszitat ist von ihm.

 

„...Niemand achtet auf mich. Ich spürte, wie langsam die Wut wieder in mir hochkochte und eine Welle von Zorn meine Gesichtszüge erstarren ließ...“

 

Ilva, Lehrerin und Ernies Schwester, mischt ebenfalls bei den Ermittlungen mit.

Anfangs konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Schauspieler, denn Titus hatte die Rolle überraschend bekommen. Nun ist derjenige wieder am Zug, der wegen ihn zurückstehen musste. Doch auch das Familienleben des Toten wirft Fragen auf. Außerdem wird jeder befragt, der sich am entsprechenden Tag in der Nähe des Ferienhauses aufgehalten hat. Alles scheint ins Leere zu laufen. Nur Ernies Vater bleibt optimistisch.

 

„..Macht euch keine Sorgen! Das ist am Anfang doch immer so. Wir werden den Täter schon zur Strecke bringen, der das alles fabriziert hat...“

 

Mir gefällt, dass das alltägliche Leben gekonnt in das Geschehen mit einbezogen wird, seien es Probleme in der Schule oder neue Vorhaben in den Familien.

In der vorderen Umschlagseite befindet sich eine Karte des Ortes. Im Anhang sind zwei Rezepte abgedruckt.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen.