Rezension

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Mehr ein Geschichtsbuch in Romanform mit Fiktion

Der goldene Thron
von Katia Fox

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch handelt hauptsächlich von Guillaume le Maréchal. Es beginnt damit, dass er in Tancarville mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen wurde, um seine Probe auf dem Pfosten zu bestehen. Auf einer Fläche, die gerade so Platz für seine Füße bot, stand er nun, und versuchte, es solange wie möglich auszuhalten. Außerdem musste er auf dem Rücken einen Sandsack mit beiden Händen halten. So stand er bis zum Abend, und erlangte dadurch schon einige Berühmtheit. Hier sah er aber auch zum ersten Mal Alan, mit dem (oder der?) er Freundschaft schloss. Im Wald kämpften sie miteinander, und Guillaume merkte, dass Alan ein Mädchen war. Doch er verriet sie nicht. Als er eines Tages mit seinem Kammerherrn länger weg war und zurückkam, fand er Alan nicht mehr vor. Inzwischen war er ein Ritter geworden, und bat, nach England zurückkehren zu dürfen. Er kämpfte auf vielen Turnieren, und hier traf er auch Alan, oder eigentlich Ellen wieder. Sie verbrachten schöne Stunden miteinander, doch auch Thibault war ein Turnierkämpfer, und er bedrängte Ellen, und versuchte, sie zu erpressen. Doch Ellen wehrte sich erfolgreich, musste jedoch fliehen, und Guillaume sah sie lange Zeit nicht mehr.

Inzwischen war er des jungen Königs Henry engster Vertrauter. Er zog mit ihm von Turnier zu Turnier, und auch in den Krieg gegen seinen eigenen Vater. Doch diesen Krieg verlor der junge Henry. Guillaume stand immer treu an seiner Seite. Er hatte inzwischen ein eigenes Banner, und als Schlachtruf den leicht abgewandelten des Königs gewählt. Nun hatte er zwar Freunde unter den Rittern, jedoch auch Feinde, und selbst manche Freunde neideten ihm den Erfolg. So kam es dass Guillaume beim jungen Henry in Ungnade fiel, jedoch auch beim alten König. Allen Beteuerungen zum Trotz, blieb die Ungnade bestehen, und er verließ den König, und verdiente wieder seinen Lebensunterhalt als Turnierkämpfer. Er ging nach Köln, wo die Heiligen Drei Könige im Dom begraben waren, und flehte um Vergebung seiner Sünden. Ruhiger geworden, erfuhr er kurz darauf, dass der junge König seiner bedürfe, und es ihm leid tue, ihm nicht vertraut zu haben. Während seiner Zeit in den Diensten des Königs, hatte Guillaume auch Ellen wieder gesehen und erfahren, dass sie einen Sohn hatte. Seinen Sohn! William hatte sie ihn genannt, und er hatte ihn lieb gewonnen.

Es war im Juni 1183, als der junge König an der Ruhr erkrankte und starb. Danach diente er dem Vater des verstorbenen Henry. Auf ihn folgte Richard Löwenherz. Dieser gab ihm 1189 Isabelle le Clare zur Frau. Guillaume war doppelt so alt wie seine Gemahlin und Isabelle sträubte sich anfangs heftig, doch musste sie dem König gehorchen. Überrascht war sie davon, dass Guillaume sich Zeit ließ, die Ehe zu vollziehen. Und letztendlich verliebte sie sich in ihn, ja, und auch er sich in sie. Insgesamt gebar sie ihm zehn Kinder.

Nach dem Tod von Richard Löwenherz wurde John Ohneland, der jüngste Brüder Richards, König. Er war ein König, der mehr auf die Barone hörte, die ihm übel wollten, und den königstreuen nicht glaubte. Guillaume hatte unter ihm einiges zu erleiden, doch ohne sich zu beschweren. Er war sein König, und dem König hatte man treu zu sein!

William, Guillaumes Sohn mit Ellen, war Falkner geworden, und war bei einem bekannten Adligen untergekommen. So ergab es sich, dass er das Mündel von König John kennen und lieben lernte. Auch die Erlaubnis zu Hochzeit erteilte der König. Jahre später, gerade als alle bei einem Festessen saßen, kamen William und seine Gemahlin mit ihrem Sohn Richard an. Und hier erfuhr William dass Guillaume sein Vater war. Außerdem stellte sich heraus, dass Williams Gemahlin König Johns Tochter war. Isabelle war bestürzt, als sie von William erfuhr, denn  Guillaume le Maréchal hatte ihr nie etwas gesagt, er wollte sie nicht verletzen.

Als König John gestorben war, wurde der kleine Henry der nächste König, und Guillaume für drei Jahre Regent bis ihn der Tod ereilte.

 

Es ist ein schönes, informatives Buch, das Katia Fox geschrieben hat. Doch es reicht nicht an die Vorgänger heran. Die beiden Vorgänger waren wirklich spannend und haben mich gefesselt. Bei diesem Buch konnte ich auch mal mittendrin aufhören zu lesen. Es war interessant alles über das Leben von Guillaume le Maréchal zu erfahren. Wie er immer treu zu seinem König gestanden hat. Auch zu John, obwohl er oft mit dessen Entscheidungen alles andere als einverstanden war. Ich finde, es ist mehr ein Geschichtsbuch in Romanform. Denn Katia Fox hat, ihren Angaben nach, sehr genau recherchiert. Vieles in dem Buch entspricht der Wahrheit, manches, wie z. B. Ellen, William, seine Frau und seine Kinder, ist Fantasy.