Rezension

Mike Müllers 1. Fall

Ihr letztes Stück -

Ihr letztes Stück
von Arne Dessaul

Mein erstes Buch des Autors ist der 1. Fall von Mike Müller, seines Zeichens Privatdetektiv.  Sein " Revier" erstreckt sich auf die Bochumer Theaterszene und es fiel mir am Anfang nicht sehr leicht, all den Gegebenheiten zu folgen und die Charaktere richtig zuzuordnen. Allerdings gibt es am Anfang des Buches eine Personenaufstellung, die da sehr hilfreich sein kann. Es geht bei der Geschichte um verschiedene Stränge, die aber irgendwie alle mit der Theaterszene und oftmals mit dem Bochumer Theater im speziellen in Verbindung stehen. Dabei geht die Palette von Mord bis Eifersucht, gekränkte Eitelkeit und politische Motive, unerwiderte Liebe und neue berufliche Herausforderungen. 

Wen man den Faden aufgenommenen hat, wird es immer rasanter und spannender, den man will natürlich wissen, wer die Kuturredakteurin Leonie Gratz ermordet hat und warum? Sind ihre vernichtenden Artikel über die Theaterstücke der Grund? Welches Geheimnis hat Veit Grosser, seines Zeichens großer Star auf der Bühne... Und welche Rolle spielen die Reichsbürger beim Verschwinden von Adolf Kaufmann, dem Vater von Leo Kaufmann des Intendanten des Theaters in Bochum. 

All dies ermittelt Mike Müller mit seiner Angestellten Alice Kramer, den Freunden aus dem Restaurant Sommernachtstraum, welches passenderweise gegenüber des Theaters liegt. Umso praktischer, dass sich darunter ein pensionierter Kriminalbeamter befindet...

Die einzelnen Charaktere fand ich sehr interessant beschrieben und konnte mich gut in das ganze einfühlen, allerdings waren mir die ganzen zufälligen Zusammenhänge und die Nähe aller Betroffenen sowie das Restaurant nebenan fast ein wenig zu konstruiert. So klein wird Bochum ja auch nicht sein, dass Ermittler,  LKA-Beamte, Verdächtige etc alle am gleichen Ort auftauchen und sich teilweise kennen. Aber das nur am Rande. Ansonsten kann ich den Krimi guten Gewissens empfehlen, er ist eine gute Ergänzung zu all den cosy und düsteren Krimis da draußen, für mich liegt er irgendwo dazwischen.