Rezension

Mischung aus Dystopie und Fantasy

Moon Chosen - P. C. Cast

Moon Chosen
von P. C. Cast

Darum geht's...
Mari ist die Nachkommin einer mächtige Mondfrau. Nach einem Angriff auf ihren Clan ist sie auf sich allein gestellt und steht vor der Entscheidung, ob sie die Nachfolge antritt oder sich heraus hält. Als sie Nik trifft, Mitglied eines verfeindeten Stammes und Sohn deren Anführers, gerät ihre Welt erneut ins Wanken. Denn Nik weckt Gefühle in ihr, die da nicht sein sollten.

Das sage ich dazu...
Unsere Welt ist nicht mehr. Nach einer verherenden Katastrophe sind die Menschen wieder in einen primitivieren Lebensstil zurück gefallen. Aufgeteilt in drei Stämme leben sie in nebeneinander, aber in ständigem Zwietracht. Die Autorin behandelt wirklich viele sehr reale und auch aktuelle Themen und Probleme. Es geht um Sklaverei, Völkermord, Fanatismus, um nur ein paar zu nennen. Sie geht mit den Themen auch nicht gerade zimperlich um, darauf sollte man sich gefasst machen. Es gab einige Szenen, bei denen ich erschüttert schlucken musste. Für ein Jugendbuch eher untypisch, aber mutig. Ich finde es gut, dass es auch mal eine Geschichte mit mehr Komplexität in dem Sektor gibt.

Lange habe ich gerätselt, was 'Moon Chosen' für ein Buch ist. Es ist von allem etwas. Es ist Dystopie, postapokalyptisch und birgt auch viele Fantasy Elemente mit sich. Eine Mischung, die ich so noch nie vor Augen hatte, mal etwas anderes und mir hat es sehr gut gefallen. Am Anfang war mir die Geschichte noch zu verwirrend. Es gab unglaublich viele und vor allem ganz neue Eindrücke über diese Welt, das Leben in den Stämmen und Clans. Die 'politischen' System und noch vieles mehr. Erklärungen dazu gab es kaum. Dadurch ist es mir sehr schwer gefallen direkt mit voller Elan in die Geschichte einzutauchen. Dies hat sich aber im Laufe der Geschichte aufgelöst, so dass das Buch letztendlich ein absoluter Pageturner für mich wurde.

Die Charaktere haben mir, bis auf zwei, sehr gut gefallen. Mari hat eine unglaublich starke Entwicklung innerhalb der Geschichte durch gemacht. Sie ist sehr offen und vor allem auch stark und erwachsen geworden. Nik war mir von Anfang an sympathisch, auch er hat sich entwickelt und sein Denken verändert. Ich konnte den anfänglichen Frust und auch viele ihrer Handlungen gut nachvollziehen.

Das Buch ist sehr bildgewaltig und atmosphärisch geschrieben. Die Welt rund um Mari und Nik baut sich während des Lesens vor den Augen des Lesers auf. Ich finde die verwendete Sprache wunderschön, da hat der Übersetzer wirklich ganz wunderbare Arbeit geleistet. Hut ab!

Einige offene Fragen sind noch geblieben. Ich nehme an, dass es die Strategie der Autorin war, nicht alles zu verraten, denn es soll wohl noch mindestens einen Band geben.

Und zum Schluss...
Diesem Buch muss man eine Chance geben, man darf sich von den anfänglichen Längen, die teilweise verwirrend sind, nicht abschrecken lassen, dann erlebt man ein tolles Abenteuer in einer neuen Welt mit vielen Gefahren und Geheimnissen.