Rezension

Mit Charme und Mut einer Chinesin in den 20iger Jahren

Tanz bis ans Ende der Welt -

Tanz bis ans Ende der Welt
von Tereza Vanek

Die Autorin Tereza Vanek, erzählt in ihrem neuen Roman „Tanz bis ans Ende der Welt“ eine berührende Geschichte über zwei Frauen aus völlig unterschiedlichen Welten, die von einer grausamen Diktatur eingeholt werden und ihr Leben meistern müssen.

Inhalt:
Zwei Welten, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: Die goldenen 1920er Jahre und der Schrecken einer brutalen Diktatur. Eine schicksalshafte Geschichte über die Verbundenheit zweier Frauen und ihren Kampf für ein besseres Leben

»Susan atmete die vom Regen reingewaschene Luft ein. Diese Stadt bestand aus riesengroßen grauen Gebäuden und wurde sehr häufig von schlechtem Wetter heimgesucht, aber sie versprach, ein Ort völlig ungeahnter Freiheit zu werden.«

Die Berliner Cabarets in den 1920er Jahren – eine goldene, zügellose Welt, die zwei Frauen aus unterschiedlichen Welten magisch anzieht. Auch wenn Susan und Anna nur durch einen Zufall zusammengefunden haben, werden sie bald ein erfolgreiches Duo auf der Bühne. Sie genießen ihre Freiheit, bis sich über ihnen plötzlich die dunklen Wolken einer brutalen Diktatur zusammenbrauen. Ihr bisheriges Leben scheint nicht mehr möglich und sie müssen sich auf neue Wege begeben, um zu überleben. Vor allem Anna bangt um den Mann, an den sie ihr Herz verloren hat, denn er ist jüdischer Abstammung …

Meine Meinung:
Der Autorin ist ein wunderbarer historischer Roman auf zwei Zeitebenen gelungen, der wichtige Epochen der deutschen Geschichte mit einzelnen Schicksalen, verknüpft.

Aus der Vergangenheit wird das Leben von Susan und Anna in den 20iger Jahren bis zum zweiten Weltkrieg geschildert und in den 60iger Jahren, die Geschichte aus der Sicht von Annas Nichte Klarissa, die nach ihrer Erbschaft ein Tagebuch einer Chinesin findet. Ihre Tante hatte nie aus ihrer Vergangenheit erzählt und das macht Klarissa nach ihrem Fund neugierig. Ausgerechnet ein chinesischer Student, ist ihr bei der Übersetzung des Tagebuches von Susan, behilflich. Beide machen sich anhand des Tagebuches auf die Suche nach Zeitzeugen um den Zusammenhang zwischen ihrer Tante und der Chinesin sowie deren Schicksal zu finden und zu verstehen.

Während der Kriegsjahre verschärften sich die Lebensbedingungen für diejenigen Chinesen, die als ökonomische Konkurrenz oder als soziale Belastung angesehen wurden und machten auch durch spezielle Verordnungen wie z.B. die Anwendung des Blutschutzgesetzes - nach der systematischen Verfolgung und Vernichtung der Juden - auch die Grundlage für zahlreiche Verhaftungen und Verfolgungen von Chinesen, möglich.

In beiden Zeitsträngen werden die einzelnen Schicksale vielschichtig und dramatisch beschrieben. Es ergeben sich zwar viele offene Fragen, die aber sehr emotional und einfühlsam, zu einem sehr schönen klärenden Ende führen.

Fazit:
Der Autorin ist es wunderbar gelungen, hier eine ergreifende Geschichte zu erzählen, die einfach nur berührt. Alle Protagonistin sind glaubhaft und mit hervorragenden historischen Hintergründen in die Geschichte eingebunden. Sie runden die Handlung authentisch und gut recherchiert ab. Mit dieser spannenden Geschichte und dem wundervollen Schreibstil, fühlte ich mich sehr gut unterhalten.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung für Freunde des historischen Romans!