Rezension

Mit dir wird es leichter

Mit dir wird es leichter -

Mit dir wird es leichter
von Titus Reinmuth

Bewertet mit 4 Sternen

Tim ist Mitte 50, glücklich verheiratet, stolzer Vater. Ein sicherer Job, ein Einfamilienhaus auf dem Land. Theater-Abo, Geburtstagsessen, Grillpartys. Es könnte immer so weiter gehen. Doch plötzlich ist sie da - die Diagnose Krebs. Auf einmal schaut Tim anders auf sein Leben als bisher. Sarah ist freischaffende Künstlerin, Autorin und Trauerrednerin - denn von irgendwas muss man ja leben. Sie ist alleinerziehend und lebt mit ihrer Tochter in Hamburg. Hangelt sich von einem Auftrag zum nächsten. Sie hat eine älter werdende Mutter, einen nervenden Ex und wenig Zeit. Tim und Sarah sind alte Freunde. Und sie teilen alles aus ihrem Leben per Messenger-Nachrichten. Das Schöne, den Alltag, die großen Fragen. Die Krankheit, die Liebe, die Trauer, das Glück, sich selbst. Im Miteinander entdecken sie neu, woran sie glauben und was sie zum Leben brauchen.

 

Titus Reinmuth hat mit „Mit dir wird es leichter“ eine schöne Geschichte, im Stil von „Gut gegen Nordwind“ auf das Papier gebracht.

Die Geschichte ist in Form eines Briefwechsels zwischen Tim und Sarah gestaltet. Beides alte Kindheitsfreunde, die sich lange aus den Augen verloren, später wiedergefunden haben und sich nun besonders über Tims Krebserkrankung austauschen.

Der Autor lässt den Leser hier schön an einer immer inniger werdenden Freundschaft teilhaben, die zwar hauptsächlich um Tims Krankheit und die damit einhergehenden Wünsche, Sorgen und Gefühle dreht, aber eben auch um Alltäglichen, um etwas Philosophisches, manchmal (für meinen Geschmack schon zu beiläufig) um Gott und auch um die Freundschaft an sich und die Grenzen und Offenheiten, die sich ergeben.

Das Buch ist ein Bericht der berührt und auch zum Nachdenken bringt.

Für meinen Geschmack manchmal ein bisschen zu träge aber oft auch richtig interessant und spannend.

Mich konnte das Buch nicht komplett überzeugen, weil es zu viele Parallelen zu Daniel Glattauers Buch „Gut gegen Nordwind“ gibt. Die Form der Emails, manchmal die Art und Weise, wie sich die beiden ausdrücken, die Furcht vor einem realen Treffen, das Schrammen an der Grenze zwischen Freundschaft und was anderem.

Dadurch war es für mich immer ein wenig überschattet.

Aber dennoch hat das Buch mir gut gefallen und ich würde es weiterempfehlen!