Rezension

Mit Johann Mühlegg zur Zugspitze...

Bekenntnisse eines Nachtsportlers, 4 Audio-CDs
von Wigald Boning

Bewertet mit 4 Sternen

Haben Sie schon mal in einem Iglu in den Alpen übernachtet? Sind Sie schon mal frühmorgens Hoteltreppen vom Keller bis zur Dachterrasse rauf und runter gelaufen? Wigald Boning hat diese und viele andere skurrile, aufregende und mitunter gefährliche sportliche Herausforderungen angenommen und erzählt mit viel Charme und Witz von seinen Erlebnissen im Grenzbereich der Leibesübungen.

Wigald Boning ist den meisten sicher v.a. aus einigen TV-Sendungen bekannt, wo er seit Jahren mal blödelnd, mal wissend durch die Fernsehlandschaft turnt. Doch was machen solche Fernsehstars eigentlich privat?
Boning gewährt uns mit diesem Hörbuch einen Einblick in sein Privatleben - v.a. in sein größtes Hobby: den Sport.

Problematisch ist es doch für viele Menschen - neben der Überwindung des inneren Schweinehundes natürlich - für ein intensives Hobby ein ausreichend großes Zeitfenster zu finden. So auch Boning. Nachdem er sich einmal als Ziel gesetzt hatte, bei einem 100-km-Lauf mitzumachen, sah er sich vor die Schwierigkeit gestellt, neben Familie und einem recht zeitfordernden Beruf überhaupt die Möglichkeit zu finden, ausreichend und ausdauernd zu trainieren...
Immer blieb etwas auf der Strecke, wenn Boning seine Trainingseinheiten gewissenhaft absolvieren wollte, bis - ja bis er auf die Idee kam, in den Nächten, wo er sich ab drei Uhr morgens sowieso schlaflos im Bett wälzte, lieber diese Zeit zum Training zu nutzen...

Nach anfänglichen Tücken und Unbedachtheiten erwies sich diese Methode als besonders kompatibel mit seinem Familien- und Berufsleben. Nebenher setzte sich Boning immer wieder ehrgeizige Ziele, teilweise setzte er auch spontan mit anderen recht verrückt anmutende Ideen um.
So sprintete er mit Johann Mühlegg zur Zugspitze, fuhr in zwei Tagen mit dem Rad von Köln nach Paris - und zurück, und plante eine Tretboottour von Mallorca nach Ibiza...

Boning selbst liest dieses Hörbuch, in seiner gewohnt leicht näselnden, manchmal etwas bonmotheischenden Art, die dann leicht angestrengt witzig wirkt. So schlackerten mir bei manchen geschraubten, von Wortwitz durchsetzten Schachtelsätzen echt die Ohren.
Andererseits wird das Ganze auch mit so viel Selbstironie vorgetragen, dass man es Boning nicht übel nehmen mag, wenn er wieder einmal sprachlich versiert aus dem Vollen schöpft. Oftmals musste ich auch lachen, zauberte die Erzählung doch teilweise recht merkwürdige und skurrile Bilder in meinen Kopf...

Ein netter Hörspaß für Zwischendurch, den man sich durchaus antun kann...

© Parden