Rezension

Mörderin durch Verkettung unglücklicher Umstände

Hendrikje, vorübergehend erschossen - Ulrike Purschke

Hendrikje, vorübergehend erschossen
von Ulrike Purschke

Bewertet mit 4 Sternen

Hendrikje Schmidt landet durch eine Verkettung unglücklicher Umstände im Gefängnis. Sie ist in zwei Morde verwickelt und das nur, weil sie sich selbst umbringen wollte...und wie es dazu kam, das erzählt sie in vielen Sitzungen Stück für Stück ihrer hübschen Gefängnispsychologin Frau Dr. Palmenberg. Auf diese Art erfährt der Leser in einer Art Rückblende, was Hendrikje widerfahren ist, und zwar bis in die Gegenwart, die mit einem unerwarteten Ende aufwartet.

 

Hendrikje ist einfach gestrickt, stets schuldbewusst und etwas einfältig. Aber das macht sie dem Leser sympathisch.

Sie ist bei ihrer Oma aufgewachsen und lebt immer noch mit dieser unter einem Dach. Darüber  hinaus arbeitet sie als Kellnerin, um sich ihr Leben als Malerin zu finanzieren. Ihr "Geliebter" will nicht als Freund bezeichnet werden und man erfährt auch ziemlich bald, wieso. Ihre Arbeit im Café ist wenig befriedigend und sie muss sich nicht nur mit ihrer Chefin rumschlagen, sondern auch mit nerviger Kundschaft. Als ihre Oma dann plötzlich am Weihnachtsabend stirbt, kommt eine Unglückswelle in Gang, die Hendrikje zu der Erkenntnis bringt, es sei das Beste für sie, sich umzubringen. Mit diesem Plan fangen die Probleme aber erst richtig an...

Ich habe die gut 200 Seiten in einem Zug gelesen und es hat mir wirklich Spaß gemacht. Die objektiv gesehen sehr traurige und schicksalshafte Geschichte bekommt durch den witzigen Schreibstil einen positiven Touch, der einen darüber hinwegsehen lässt und einem das Leben von einer anderen Perspektive zeigt.