Rezension

Monalbano aufs Neue

Der Tanz der Möwe - Andrea Camilleri

Der Tanz der Möwe
von Andrea Camilleri

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Tag beginnt damit, dass Montalbano den Tanz einer sterbenden Möwe beobachtet. Als er dann im Büro auftaucht, wird Fazio vermisst, es stellt sich heraus, dass er im Hafen von Vigata auf eigene Faust ermittelt hat. Eine dort aufgefundene Paronenhülse lässt Schlimmes befürchten, ein anonymer Zeuge verweist Montalbano auf drei stillgelegte Brunnen, an denen er Fazio blutüberströmt und begleitet von zwei finsteren Gesellen gesehen haben will. Tatsächlich werden in den Brunnen zwei Leichen gefunden, doch keine davon ist Fazio. Der wird dann allerdings kurze Zeit später schwer verletzt und mit Gedächtnisverlust in der Nähe aufgefunden. Montalbano und sein Team rollen nun also Fazios Ermittlungen auf, die letztendlich auf vage Anrufe eines ehemaligen Schulfreundes ausgelöst worden sind. Als sich dieser dann als einer der beiden Brunnenleichen entpuppt, führt der Fall wieder in höchste Mafiakreise, diesmal wieder die Familie Sinagra.

Alles in allem eine rundum gelungene Geschichte, wäre dabei nicht ein wenig Hokuspokus (Tanz der Möwe) im Spiel, den Camilleri nicht nötig hätte.

Ansonsten kokettiert der Autor wieder mit seinen Figuren und der Realität, so lehnt Montalbano eine Reise mit Livia nach Ragusa erst ab, weil er befürchtet, dort in die Dreharbeiten zu einer Reihe mit dem Schauspieler Zingaretti (Darsteller des Montalbano in der RAI-Serie) zu begegnen, mit dem er immer verwechselt werde.