Rezension

Mord im Urlaubsparadies

Wattenmeermord -

Wattenmeermord
von Katja Lund

Bewertet mit 5 Sternen

Darum geht es:
Laura und Jan waren beide Kriminalkommissare in Essen. Nachdem Laura dort im Einsatz angeschossen und fast gestorben wäre, haben sich die beiden dazu entschieden, in Essen ihre Zelte abzubrechen und nach Pellworm zu ziehen. Jan arbeitet dort als Inselpolizist und Laure führt dort einen Ferienhof. Alles sehr viel idyllischer und ruhiger als in Essen. Doch lange währt der Frieden nicht. Denn auf dem Deich sitzt ein Toter. Und der Tote ist nicht irgendwer, sondern der Maler und Arzt in Ruhestand Jens Hofmann. Auf den ersten Blick ist er auf der Bank friedlich eingeschlafen. Aber die Obduktion ergibt, dass er erstochen wurde. Aber wer hatte da einen solchen Hass auf Hofann? Zeugen wollen an dem Abend, an dem Hofmann ermordet wurde, einen Mann mit Kniebundhosen und Friesennerz gesehen haben. Was für eine seltsame Kombi. Auch wurde eine Frau in Funktionskleidung gesehen. Und eine weitere Zeugin will den Geist von Anne Widderich, der Frau eines Piraten aus dem 15. Jahrhundert gesehen haben. Aber wer war es denn nun. Das gilt es für Jan herauszufinden. Dazu bekommt er Hilfe vom Festland. Und mit den Kollegen ist nicht unbedingt gut Kirschen essen. Jan versteht sich nicht besonders gut mit ihnen und so nehmen die Ereignisse ihren Lauf.

Meine Meinung:
Ein sehr gelungener Regional- und Küstenkrimi, der uns auf die schöne Insel Pellworm entführt. Man hat direkt zu jeder Person ein Bild vor Augen. Auch die Beschreibungen von Land und Leuten kommen hier nicht zu kurz. Besonders über den Inselbewohner Tamme, der herrlich naiv (und manchmal sehr kindlich) daherkommt, kann man immer wieder schmunzeln. Wäre er doch zu gerne Jans Assistent, hat aber nicht unbedingt Ahnung. Ich habe mehrfach herzlich gelacht. Auch kann man bei diesem Krimi sehr gut mitraten und wird immer wieder auf die falsche Fährte geschickt.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 343 Seiten lange Buch ist in 5 Kapitel (in diesem Fall Wochentage) unterteilt. So kann man es sehr gut in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Inselbewohner meistens im Dialekt (plattdeutsch) reden. Das macht das Buch erst richtig authentisch. Aber auch, wenn man des Plattdeutschen nicht mächtig ist, kann man es problemlos verstehen/nachvollziehen.

Mein Fazit:
Ein sehr gelungener Regional- und Küstenkrimi, der ohne viel Blutvergießen, trotzdem spannend und mit einer gehörigen Portion Humor daherkommt. Ich würde das Buch jederzeit weiterempfehlen. Von mir gibt es hier die volle Punktzahl (5 Sterne) und eine absolute Leseempfehlung.