Rezension

Mordsfahrt

Schnick, schnack, tot - Mel Wallis de Vries

Schnick, schnack, tot
von Mel Wallis De Vries

Bewertet mit 2 Sternen

Kiki ist die ungekrönte Königin der Klasse, die eine Klassenfahrt nach Vlieland unternimmt. Sie ist 17, schön, arrogant und bösartig. Mit einem Fingerschnipsen erhebt oder erniedrigt sie ihre Klassenkameraden, doch anscheinend hat sie es irgendwann zu weit getrieben. In der ersten Nacht auf Vlieland wird sie ermordet. Ihre Leiche wird am nächsten Tag während einer Wanderung gefunden, und eines ist klar: Jeder, wirklich jeder, der bei der Klassenfahrt dabei ist, hätte ein Motiv, ihr Schlechtes zu wünschen. Doch wer würde so weit gehen zu morden? Ein Sturm tobt über der Insel, niemand kann sie verlassen, und jedem ist klar, dass der Mörder unter ihnen ist.

Daraus hätte man wirklich was machen können. Klar, die Prämisse ist uralt: unangenehme, ermordete Person, viele Motive, abgeschnittene Insel, Sturm. Trotzdem hätte es was wirklich Cooles sein können. Man erfährt die Geschichte aus sehr kurzen Kapiteln, die jeweils aus der Sicht anderer Schüler, Lehrer, Polizisten und des Täters erzählt wird. Dadurch wird es zugegeben kurzweilig, andererseits wird dabei auch klar, dass nicht nur Kiki eine unsympathische Person war. Jeder einzelne der Erzähler ist entweder ein Arschloch, dumm, faul, steht voll neben sich, ist egoistisch oder hat einfach nichts zu sagen. Die einzige Person, die (angeblich) dem Täter auf die Spur kommt, handelt so völlig unlogisch und dumm, dass man sich fragt, was sie sich dabei denkt, falls sie sich überhaupt was dabei denkt. Und der Täter glaubt, er müsste noch einmal morden, obwohl das, was gefunden wurde, überhaupt kein Beweis ist. Im Übrigen war mir mit dem ersten Auftauchen des Mörders nach dem Mord klar, wer er sein musste, es war mehr als offensichtlich, auch wenn sich große Mühe gegeben wurde, jedem anderen ein mögliches Motiv zuzuschustern. Ich habe auch die Schüler nicht verstanden. Diejenigen, die man wirklich für 16/17jährige halten konnte, haben sich benommen, als hätte man ihnen Sexdrogen eingeflößt, bei den anderen hatte man das Gefühl, dass sie keinen Tag älter als 13 waren. Ich fand das Buch in seiner Gesamtheit unstimmig und unlogisch.