Rezension

Mutterliebe kennt keine Gnade

Jäger - Tania Carver

Jäger
von Tania Carver

 

Kurze Inhaltszusammenfassung:

Im vierten Band des Autorenduos Linda und Martyn Waites wird die Serie mit der bereits bekannten Profilerin Marina Esposito sowie ihrem Mann und zugleich Ermittler Phil Brennan weitergeführt. Zu Beginn des Buches wandert ein junger Mann mit einer Schrottflinte in der Hand durch sein Elternhaus, in dem ein heftiges Durcheinander herrscht und seine Eltern sowie seine beiden Geschwister sind tot. Danach hindert ihn ein unbekannter Mann, der plötzlich auftaucht und sich als sein Gewissen ausgibt, daran, sich selbst mit der Schrottflinte zu erschießen.

Der Hauptteil des Buches handelt einerseits von Marina, die mit ihrer Familie einen Urlaub am Meer verbringen wollte, der jedoch leider anders als harmonisch verläuft. Im Cottage, in dem die Familie ihren Urlaub verbringt, entsteht eine Explosion bei der Marinas Schwiegervater verstirbt, die Schwiegermutter und ihr Mann Phil schwer verletzt werden und ihre dreijährige Tochter Josephina spurlos verschwindet. Marina hat sich außerhalb des Cottages befunden. Danach beginnt eine mysteriöse Erpressung und Marina muss ganz auf sich alleine gestellt handeln, da sie Angst um das Leben ihrer Tochter hat und somit nicht die Polizei einschalten möchte und ihr Mann noch im Koma liegt. Fast am Ende des Buches vertraut sich Marina ihrem Bruder an, zu dem sie eigentlich den Kontakt abgebrochen hatte, da er ein Leben führt, das durch Brutalität und Aggressionen bestimmt ist. Doch dies erscheint in ihrer ausweglosen und anstrengenden Suche um ihre Tochter als richtig.

 

Meine Meinung zum Buch:

Im vierten Band des Thrillers spielt die Polizeipsychologin Marina die Hauptrolle, wohingegen in den Vorgänger-Bänden das Verhältnis zwischen den beruflichen und privaten Angelegenheiten zwischen Phil und Marina eher ausgewogen waren. Sehr gut geschildert fand ich auch die Hintergründe, warum sich Marina nicht auf die Polizei verlassen wollte und im gefährlichen Alleingang nach ihrer Tochter sucht. Ebenfalls beeindruckend beschrieben wird auch, wie weit man als Mutter für das Leben der eigenen Kinder gehen würde und dass selbst Personen, die eine psychologische Ausbildung haben, unter diesen Umständen irrational handeln. Interessant fand ich in diesem Buch auch, dass mehr über Marinas Kindheit preisgegeben wurde, da sie sich bis jetzt eher bedeckt gehalten hat und dass diesmal auch einer ihrer Brüder mit beteiligt war. Der weitere Handlungsstrang, der die familiären Hintergründe und Beziehungen des Mannes, der vor vielen Jahren wegen dem Verdacht, seine Familie getötet zu haben, und nun wieder aus dem Gefängnis entlassen wurde, darstellt, war etwas zu einfach zu durchschauen und am Ende des Buches war mir beim Lesen schon klar, in welche Richtung sich der Schluss entwickeln wurde. Dies war das Einzige, was mir die Spannung am Schluss etwas verdorben hat, ansonsten fand ich das Buch durchwegs spannend geschrieben und konnte es fast nicht aus der Hand geben.

 

Titel und Cover:

Das Cover ist wie schon in den Vorgänger-Büchern minimalistisch gehalten, hat Wiedererkennungswert und passt somit gut zur Serie. Der Titel „Jäger“ ist auch wieder kurz und knackig, hat mir persönlich aber nicht so gut gefallen in Bezug auf den Inhalt des Buches.

 

Mein Fazit:

Nachdem ich bis jetzt alle Thriller der Serie von dem Autoren-Duo gelesen habe, freue ich mich natürlich auf eine Fortsetzung und würde gerne wieder mit einem neuen Fall überrascht werden.