Rezension

Nach 3/4 des Buches folgt der Bruch

Der 77. Grad
von Bill Napier

Bewertet mit 2.5 Sternen

Der Buchhändler Harry Blake wird von einem reichen Lord gebeten, ein verschlüsseltes, 400 Jahre altes Manuskript zu enträtseln. Es scheint sich um ein Tagebuch zu handeln, das eine Expedition des Abenteurers Sir Walter Raleigh in die Karibik schildert. Das Ziel: der mysteriöse "Längengrad Gottes". Als sein Auftraggeber ermordet wird, begreift Blake, daß in dem Dokument ein dunkles Geheimnis verborgen sein muss. In einem Wettlauf gegen die Zeit kommt Blake einer unglaublichen Verschwörung auf die Spur.

Das Buch lässt sich leicht lesen und ist als schnelle Urlaubslektüre geeignet. Es gibt Dinge die mir nicht gefielen und Dinge die ich gut fand, das wesentliche wäre die Story, die ist ihm zu 3/4 durchaus sehr gut gelungen, tragisch allerdings, dass das Ende wirklich aufgesetzt und konstruiert erscheint (den Bruch des Buches habe ich bei mir ab ca der 280 Seite festgemacht). Zwar nicht ganz so schlimm, aber unverständlich ist, das auf dem Cover das Genre "Mystery -Thriller" steht, dabei ist es für mich viel mehr ein Abenteuerthriller, wirklich mystisches ist mir da nicht untergekommen. Auch auffallend ist, daß er auf dem Klappentext dafür wirbt das es "für die Fans von Dan Brown" ist. Ich bin nun kein wahrer Fan von Dan Brown, aber habe durchaus die Bücher von ihm gelesen und danach müsste er sich auch an diesen Massstäben messen lassen, welches sicherlich nicht zum Vorteil des Buches gereichen würde. Zum Inhalt selbst gibt es zu sagen, daß man durchaus merkt das Bill Napier Ahnung von seinem Metier der Astrologie hat, aber was Romane angeht schafft er es nicht anhaltend genug positiv auf sich aufmerksam zu machen. Die niedrige Seitenzahl verhindert zudem auch die Entfaltung der Charaktere, die in Ansätzen ja da sind, leider aber nicht weitergeführt wurden. Auch das Grundgerüst des Plots ist gar nicht schlecht, sogar sehr interessant und wie gesagt bis zu 3/4 des Buches auch gut lesbar, aber dann merkt man einfach das es konstruiert und aufgesetzt wirkt, weil die Hauptcharaktere immer die richtigen Entscheidungen treffen gegen eine Übermacht an Gegnern, daß wirkt dann doch ein wenig unrealistisch. Was kann man am Ende über dieses Buch sagen was soviele negative Kritiken hat einstecken müssen ? Es war für mich keine verschwendete Zeit, aber auch kein Buch was mich vom Sessel gehauen hat. Wenn man sich von einem dicken Schmöker erholend berieseln lassen möchte, dann kann man das definitiv schnell zwischendurch mal verputzen, ansonsten würde ich sagen besser nicht kaufen.