Rezension

Nachdenklich, melancholisch, ungewöhnlich.

Feenschwur
von Angela Mackert

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Feenschwur" von Angela Mackert ist ein Fantasyroman, den man schon fast als Dystopie bezeichnen könnte. Die Menschenwelt steht nämlich kurz vor dem Untergang. Schuld daran sind die Menschen selbst, die Raubbau an ihrer Welt betrieben haben. Aus Angst, die Menschen könnten das auch mit Antiquerra machen, verbot die Königin, dass die Menschen umgesiedelt werden sollen. Alle Bewohner Antiquerras, die das planten, wurden dabei auf der Menschenwelt eingeschlossen und verloren ihre Erinnerung. Darunter auch Alena und Rosa. Die beiden Freundinnen fristen ein karges Leben, bis Alena plötzlich verschwindet.
Ungewöhnlich ist, dass Alena zwar die Heldin des Buchs ist (sie begibt sich auf ein Abenteuer, um die Pforten zu öffnen), der Fokus der Geschichte jedoch auf Rosa liegt. Das hebt dieses Buch von vielen anderen Fantasyromanen ab. Da Rosa aber mehr oder weniger zum Warten und Hoffen verdammt ist, sind manche Kapitel doch recht langatmig, jedoch auch nachdenklich. Das Schicksal der Menschen berührt, regt aber auch zum Nachdenken an. Das Highlight ist für mich, die realistische Schreibweise. Der Roman spielt in der Nähe von Karlsruhe und die Sprechweise der Protagonisten und einzelne Worte sind auch an das Badische angepasst. Auch die Umgebung ist schön beschrieben.
Zwar ist "Feenschwur" der zweite Teil der Antiquerra- Saga, aber man kann dieses Buch trotzdem auch problemlos lesen, ohne den ersten Band zu kennen.