Rezension

Nervenzerfetzender zweiter Teil

The Block (The Loop 2) -

The Block (The Loop 2)
von Ben Oliver

Bewertet mit 4 Sternen

Luka sitzt wieder im Gefängnis und kann Illusion von Wahrheit nicht unterscheiden. Nach einem spektakulären Ausbruch, weiß er, dass es nur einen Weg zur Rettung gibt: Sie müssen das System zerstören.

„The Block“ ist der zweite Teil einer rasanten Trilogie, die den Leser in eine actionreiche Endzeitstimmung versetzt und die Seiten vor Spannung zum Abheben bringt.

Diesmal sitzt Luka im Block ein, was ein drakonischeres Gefängnis als „The Loop“ ist. Er ist den ganzen Tag fixiert, das Computersystem spielt in sein Hirn Illusionen ein und es fällt schwer, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. 

Trotzdem schafft es Luka, zu entkommen und sich mit seinen Freunden gegen das Computersystem „Happy“ zu stellen, das als künstliche Intelligenz die menschliche Zivilisation in Bedrängnis bringt.

„The Block“ ist ebenso spannend wie der erste Teil. Bisher weiß ich vom Gefühl her nicht, ob Luka all diese Abenteuer in der Realität erlebt oder sie angeschnallt an einer Pritsche seinem drogenverhängten Hirn verdankt. Grundsätzlich spielt es keine Rolle, weil es definitiv fesselnd und rasant zu lesen ist.

Autor Ben Oliver legt ordentliches Tempo vor. Er jagt die Figuren von einem Abenteuer ins nächste, stellt ihnen neue Stolpersteine, wirft sie in unerträgliche Vorstellungen und konfrontiert sie mit ungeheuerlichen Ängsten. Außerdem setzt er allem eins drauf, indem er originelle Ideen zu einem Strudel aus Spannung, Action und unvermuteten Wendungen vermengt.

In Lukas Welt hat eine künstliche Intelligenz namens Happy das Ruder übernommen. Für geübte Leser von Jugendbüchern im Endzeitgenre mag dieses Szenario nicht neu klingen. Dennoch hat Ben Oliver meiner Meinung nach ein raffiniertes Werk erschaffen, das unheimlich großen Lesespaß bringt. Die Figuren sind solide beschrieben, man fiebert mit ihnen mit, während sie Gefahren erleben und Abenteuer überstehen. 

Thematisch befasst sich Ben Oliver mit schwierigen Feldern unserer Zeit. Der Klimawandel und seine Folgen werden ebenso angesprochen wie substanzloser Perfektions- und Jugendwahn, die unabsehbaren Konsequenzen beim Einsatz von technischen Neuerungen, wie zum Beispiel künstliche Intelligenz, sowie soziale Milieus, die systematisch an den Rand gedrängt und ausgebeutet werden. 

Das Rad ist zwar nicht neu erfunden, doch der Autor baut bekannte Elemente einfallsreich auf. Während im ersten Band tobende Zombie-Wesen für Adrenalin in der Blutbahn sorgen, ist es diesmal eine Art tödlich-virtuelle Realität, die in ihrem Ausmaß Faszination und einen gewissen Wow-Effekt in die Handlung bringt.

Im Gegensatz dazu kommt als liebevoller Kumpel eine Drohne namens Apfelmotte zum Einsatz, die im Grauen der Handlung für erheiternde Momente und manchem Schmunzeln sorgt. 

Mir hat der Auftakt „The Loop“ zwar eine Spur besser als „The Block“ gefallen, trotzdem hat es mir erneut ausgesprochen großen Spaß gemacht, in dieses Abenteuer abzutauchen. Meinem Eindruck nach ist es ein Mix aus Terminator, Panem und Maze Runner mit einem Hauch von Neal Shusterman, was mich als rasante Mischung überzeugt.

Ich hoffe, dass es für Luka und mich bald im Abschlussband "The Arc" weitergeht. 

 

Die Trilogie:
1) The Loop. Das Ende der Menschlichkeit
2) The Block
3) The Arc