Rezension

Nerviger Stil, aber gute Story

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast - Lisa McMann

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast
von Lisa McMann

Bewertet mit 3 Sternen

Ich glaube, ich bin bei Amazon über das Buch gestolpert. Mir gefiel das Thema ganz gut und das Cover hat mich auf einen düsteren Roman hoffen lassen. So düster ist es dann doch nicht, aber es war eine nette Unterhaltung.

Janie wird seid ihrer Kindheit in die Träume anderer Menschen eingezogen und kann sich nicht dagegen wehren. Ständig muss sie genug Abstand wahren, wenn sie den Träumen ausweichen möchte und den Hilfeschreien der Träumenden. Sie hatte keine leichte Kindheit und versucht alles, um später aufs College zu gehen. Eines Tages fährt sie mit dem Auto, wird in einen Traum gesogen, einem Alptraum , und schafft es keinen Unfall zu bauen.  Sie findet heraus, das Carl der Traum gehört, dem Typen, mit dem eigentlich keiner etwas zu tun haben möchte. Als Carl eines Tages mit neuer Frisur und guten Klamotten wieder auftaucht und auch noch in Janies Träumen auftaucht, erkennt Janie plötzlich, dass sie eine Gabe anstatt eines Fluchs hat.

Idee: Das Thema hat mich abgesprochen. Das es keine reine Liebesgeschichte ist, sondern eher um Janies Gabe, gefällt mir gut

Plot: Der ganze Aufbau ist sehr spannend. Zwar gibt es Dinge, die vorhersehbar sind, aber ich fand den Plot schon gut für ein so dünnes Buch.

Schreibstil: Der Schreibstil geht gar nicht.

Ich habe mich gequält.

Einzig die gute Story hat mich vorangetrieben.

Der auktoriale Erzähler ist nicht meine Lieblingsperspektive.

Die ständigen Datums- und Zeitangaben hätte ich nicht gebraucht.

Nur mal so um ein Bild von dem Stil zu bekommen. Puh, das ist leider das ganz große Manko dieses Buches. Zu kurze Sätze. Zu viele Absätze.Vom Stil her fehlt Atmosphäre, was nicht heißt, dass nicht trotzdem welche aufkommt, aber das liegt an der Story. Es liest sich eher wie eine Akte, einen Bericht und das ist wirklich nicht spannend. Trotzdem habe ich es nicht weggelegt, weil ich neugierig auf die Geschehnisse war und mich die Story gepackt hat. Ich werde die anderen Teile lesen, aber glaubt mir, wenn ich an den Stil denke, graut es mir ein bischen. Zum Glück hatte das Buch nur einen schmalen Umfang. Ein 500 Seiten Wälzer hätte ich so nicht lesen können.

Charaktere: Was mir am meisten an Janie gefallen hat, dass sie nicht dieses schüchterne unscheinbare Mädchen ist. Sie ist auch nicht auffällig. Janie hat es nicht leicht mit ihrer Mutter, die immer genug Alkohol im Haus hat. Janie hat sich praktisch selbst erzogen. Auch bei ihrer Freundin ist nicht alles rosig und Carl sieht in seinem Vater nur das Monster. Dann gibt es noch am Rande das reiche Mädchen, dass nicht will, dass jemand ihr Geheimnis kennt. Die Charaktere sind gut gelungen, authentisch und das, trotz des merkwürdigen Schreibstils.

Hintergrund: Ich glaube der Autorin die Geschichte und obwohl Janies Gabe irreal ist, hatte ich das Gefühl, das die Geschichte authentisch ist. Sie bringt die Traumsequenzen gut rüber und nichts wirkt an den Haaren herbeigezogen. Selbst Carls spezielle Rolle nicht.

Fazit:

Ja, ich war genervt vom Stil, aber ansonsten war ich überrascht, doch noch so von der Geschichte gefesselt zu werden. Zwischenzeitlich rätselt man ganz schön herum, was mit Carl ist. Die Auflösung fand ich schlussendlich richtig gut. Wake hat Spaß gemacht, wenn man vom Stil absieht und ich werde mich durch die anderen teile kämpfen, obwohl das Buch auch gut als Einzelteil gelten könnte. Eigentlich sind bei mir keine Fragen offen geblieben und deshalb bin ich auch gespannt, was die Autorin noch aus der Story gekitzelt hat. Auf jeden Fall auch nett für zwischendurch, da es eben kein großer Wälzer ist.