Rezension

Nett, für mehr reicht es nicht

Ein Lied für Molly -

Ein Lied für Molly
von Claudia Winter

Bewertet mit 3.5 Sternen

Claudia Winters Romane gefielen mir eigentlich immer sehr gut. Doch hier, mit "Ein Lied für Molly" tat ich mich sehr schwer einen Einstieg zu finden. Die Kapitel, und somit die Erzählperspektive, wechseln oft, so dass ich mich nicht an einem der beiden Erzählstränge festlesen konnte. Zudem fesselten mich beide Geschichten überhaupt nicht. 

Erst nach einem Viertel der Seiten, gerade an dem Zeitpunkt, an dem ich den Roman nicht mehr weiterlesen wollte, gab es eine - räumliche - Entwicklung. Da wusste ich, dass es von nun an besser wird. 

Bonnie, die in einem Dubliner Bus Musiknoten findet, verspricht ihrem Sohn Josh den Besitzer zu finden und die Noten zurück zu geben. Doch die Suche endet nicht bei Professor Robert Brenner, sondern führt sie weiter an die Westküste Irlands. Hier in Ballystone werden die Reisenden nett aufgenommen, von den meisten Einwohnern jedenfalls. 

Es war von da an nett, aber mehr auch nicht, obwohl ich Polizist Dan, Wirtin Eireen, Nachbarin Brenda und den Priester mit ihren Eigenheiten mochte. Trotz Wendepunkt ab den Geschehnissen in Ballystone konnte mich dieser Roman nicht begeistern. 

Ich denke, ich wäre besser mit der Geschichte zurecht gekommen, wenn man nach einem kurzen Prolog mit Bonnie, die die Noten findet, die gesamte Molly-Geschichte an einem Stück erzählt hätte. Und wenn dann, ebenfalls an einem Stück, die weiteren Ereignisse in der Gegenwart gefolgt wären. Wahrscheinlich wäre ich in dieser Form eher in der Geschichte drinnen gewesen. 
Mich hätte aber das "Ding" um Liams "Porsche" auch so gestört. Diese Episode war zum Ende hin zwar super versöhnlich, aber dieses "Ding" hätte es für mich nicht

gebraucht. Ich hätte lieber eine Entwicklung von Liam gesehen. Auch Bonnies Getue betreffend dem Schuleintritt von Josh hätte man entweder gar nicht oder ausführlicher behandeln können. Ich hab das Problem echt nicht begriffen. 

Für mich sehr unüblich, sass ich über eine Woche an diesem Roman, bzw. am ersten Viertel, den Rest hab ich in zwei Tagen gelesen, aber ich hatte nie wirklich Lust um weiter zu lesen, mir fehlte der gewisse Kick in der Geschichte.

Fazit: Der erste Teil des Romans konnte mich nicht packen, der zweite Teil war nett, mehr aber nicht.
3.5 Punkte