Rezension

nette Charaktere, aber Handlung langatmig

Große Elbstraße 7 – Stürme des Lebens -

Große Elbstraße 7 – Stürme des Lebens
von Wolf Serno

Bewertet mit 3 Sternen

Der Autor macht es dem Leser leicht wieder in die Handlung einzusteigen. Er stellt alle Hauptpersonen als Beerdigungsgäste vor. Das fand ich geschickt und so fiel mir der Einstieg leicht.

Immer wieder drollig finde ich das Team und die Kundschaft der Hölle. Dieser liebevolle, Umgang von Schatz und Tütchen und nun auch noch Finn Flöge, die muss man einfach gernhaben. Aber auch der Slogan “Willkommen in der Hölle“ bringt mich immer wieder zum Schmunzeln. Es sind nun fast zwei Jahrzehnte vergangen und Luise ist erwachsen, studiert Medizin und versucht ihren eigenen Weg zu gehen. Doch leider trifft sie durch Zufall auf Richard, den Brautmodenausstatter. Geschickt versucht Rieschard, wie er sich französisch angetatscht nennt, seine Mitmenschen zu manipulieren und macht auch vor Lucie nicht halt. Wolf Serno beschreibt hier wieder sehr ausführlich die kleinen und großen Sorgen der Familie zur Haiden und ihrer Freunde. Leider ist dies aber für meinen Geschmack zu ausführlich erfolgt, so dass ich die Handlung streckenweise sehr langatmig empfand. Ohne große dramatische Entwicklungen, die habe ich beim Lesen vermisst. Zum Beispiel wird die Zerstörung des alten Hauses in der Elbstraße 7 erwähnt, aber dieser Verlust des Hauses, das Jahrzehnte Heimat der Familie zur Haiden war, wenig dramatisiert. Schnell wurde ein neues Haus gefunden. Hier hätte ich mehr schmerzvolle Seiten des Abschieds und des Verlustes erwartet. So gebe ich diesem 3. Teil auch nur 3 Lese-Sterne. Nett zu lesen, aber wenig Spannung und Dramatik.