Rezension

nette Fantasygeschichte

Engel der Hölle - Lia Kathrina

Engel der Hölle
von Lia Kathrina

Bewertet mit 3 Sternen

Lia Kathrina – Engel der Hölle

 

Bei Eve und ihrem besten Freund Aiden reißt das Seil, als sie sich gerade in Las Vegas vom Hochhaus stürzen. Nun sind beide tot und an der Pforte zur Hölle/zum Himmel werden sie von der Empfangsdame aufgeteilt: Aiden in den Himmel, obwohl er die blöde Idee hatte vom Hochhaus zu jumpen, und Eve in die Hölle, einfach weil Aiden besser aussieht.

Während Aiden im Himmel den Luxus genießt und als Schutzengel Aufträge zu erledigen hat, übernimmt Eve als Dämonin die Karma-Überwachung und bestraft den einen oder anderen Menschen, der sich daneben benimmt. Beide haben die Möglichkeit auf die Wiedergeburt, wenn sie es schaffen, sich auf der Rangliste nach oben zu arbeiten. Bei Eve wird es schon schwieriger, denn der Dämon Ethan will seinen ersten Platz nicht abgeben, und außerdem ist Walter, der Chef der Hölle überhaupt nicht begeistert von der lauten, anstrengenden Eve. Doch während Eve und Aiden versuchen ihre Freundschaft weiterhin zu pflegen, müssen sie sich auch noch mit ganz anderen Sachen befassen... aufkeimende Gefühle zum Beispiel oder dem Seelendienst.

 

Ich habe noch kein Buch der Autorin gelesen und der Klappentext, aber auch das Cover haben mich angesprochen, sodass ich das Buch gerne lesen wollte.

Der Erzählstil ist locker, aber sehr oberflächlich, sodass ich keine Probleme hatte, das Buch innerhalb weniger Stunden durchzulesen. Das muss ja erst mal nichts negatives sein, obwohl ich mir auch für die Story selbst, etwas mehr Tiefe gewünscht hätte, denn vieles bleibt nur angekratzt, zum Beispiel die Fegefeuergeschichte, oder auch die Karma-Aufträge, da hätte ich mir schon etwas mehr Details gewünscht.

Die Charaktere konnte ich mir gut vorstellen, sie wurden mit jeder Seite lebendiger.

Eve ist eine Rebellin, wirkt manchmal unfreiwillig komisch, fühlt sich selbst „nur“ als Durchschnitt und glaubt sich langsam in Aiden verliebt zu haben, der ihr bester Freund ist. Sie ist tough, laut und auch ein wenig chaotisch, aber auf jeden Fall hat sie einen starken Willen. Sie konnte mich im Großen und Ganzen überzeugen, auch wenn es etwas gedauert hat, um mit ihr warm zu werden. Allerdings fand ich die „neue Gewandung“ ein wenig übertrieben und auch, sorry, lächerlich.

Auf den ersten Blick wirkt Aiden wie ein Sonnenschein, irgendwie charmant, aber auch irgendwie so naiv, leichtgläubig, zu locker dafür, dass er gerade gestorben ist.

Ethan fand ich da deutlich interessanter, aber er blieb in vielen Belangen blass, auch wenn mich die Geschichte mit seiner Familie wirklich berühren konnte.

Ginger, die kleine Todeselfe hat mir am besten gefallen, auch wenn mich der Grund für ihr Dasein tieftraurig gemacht.

 

Die Schauplätze, Himmel/Hölle/Erde, waren bildlich beschrieben, sodass ich noch besser in die Geschichte hineinfinden konnte.

 

Alles in allem ist es eine nette Fantasygeschichte, der minimale erotische Anteil hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht, die Liebesgeschichte ist fast gar nicht vorhanden, aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt und die Story war kurzweilig. Die Grundidee ist toll, aber an der Ausarbeitung hätte man noch etwas arbeiten können. 50 Seiten mehr hätten der Geschichte sicherlich gut getan, um noch ein bisschen intensiver zu wirken.

Es ist wie es ist, eine nette Lektüre, aber leider auch nicht mehr.

 

Das Cover ist ein Hingucker.

 

Fazit: nette Fantasygeschichte. 3 Sterne.