Rezension

Nette Sommerreise

Sommerreise - Åsa Hellberg

Sommerreise
von Åsa Hellberg

Bewertet mit 3.5 Sternen

Sara ist 50, hat drei erwachsene Kinder, einen interessanten Job, dem sie mit Leidenschaft nachgeht und da liegt das Problem. Durch ihre ständigen Reisen haben sie und ihr Mann sich immer mehr voneinander entfremdet und nun steht sie frisch geschieden und allein in ihrer neuen Wohnung. Ihre Kinder sind unabhängig, einzig ihre Freundin, eine bekannte Schriftstellerin, ist ihr eine echte Stürze, dabei hat diese selbst mit sich und ihrer Schreibblockade zu tun. Da kommt es gerade recht, dass Sara das Motorrad ihres Mannes verkaufen soll und sie stattdessen mir ihrer Freundin einen Trip nach Italien unternehmen will. Sara möchte Abstand gewinnen und macht sich auf den Weg nach Italien, um auch der recht dramatischen Geschichte ihres Großvaters nachzugehen.

Ich gehöre mit meinen knapp 30 Jahre auch nicht zur Zielgruppe und vielleicht würde ich das Buch in zwanzig Jahren etwas positiver bewerten, aber auch so gefielen mir die beiden Protagonistinnen und ihre Lebensgeschichte recht gut. Der Schreibstil ist schön gelungen. Recht locker und abwechslungsreich, mit einigen Sprüngen, die überflüssiges Geschwafel verhindern, während an anderer Stelle extrem ins Detail gegangen wird. Positiv empfand ich, dass die Frauen auch noch als solche lebten und sich nicht versteckten, aber auch Ängste und Sorgen haben und das Buch so in manchen Belangen eine gute Tiefe bekam. Vieles war vorhersehbar, aber das war in Ordnung und nicht anders zu erwarten. Gewesen. Negativ aufgefallen ist mir jedoch, dass manches nicht so recht zu den Personen passte und nicht alles logisch ineinander griff. Schade fand ich, dass der erwartete Roadtrip nur wenig Platz einnahm. Italien wird zwar an mancher Stelle schön beschrieben, aber ich hätte da mehr erwartet.
Unter dem Strich ist es eine locker, leichte Lektüre, die an mancher Stelle mit Überraschungen aufwartet…