Rezension

Neuanfang in Marokko

Das Elfenbeinzimmer - Laila El Omari

Das Elfenbeinzimmer
von Laila El Omari

Bewertet mit 3 Sternen

Über Laila El Omaris Bücher habe ich schon sehr viel Positives gehört, nur leider bisher nicht geschafft mal selber eins von ihr zu lesen. Das habe ich nun nachgeholt. Unvoreingenommen begann ich also zu lesen.

In der Geschichte geht es um die Schwestern Jana und Marla, die nach dem Tod der Mutter Deutschland den Rücken kehren und nach Marokko auswandern. Hier geht es auf den Familiensitz von Janas Mann Joaquin, vom dem sie derzeit getrennt lebt. Konflikte sind da vorprogrammiert...

Der Großteil der Handlung spielt in der Gegenwart, aber der Leser taucht des Öfteren auch in die Vergangenheit der Familie ein bis zurück ins Jahr 1608. Dadurch erfährt man sehr viel über die Entwicklung der Familienmitglieder und wie es überhaupt zu dem großen Geheimnis kam.

Die Protagonisten empfand ich als sehr durchwachsen. Jana hat mich einfach nur genervt. Für ihr Alter (28 Jahre) verhält sie sich sehr sprunghaft und naiv. Ihre Entscheidungen konnte ich des Öfteren nicht so ganz nachvollziehen. Auch war mir unbegreiflich warum sie auf Biegen und Brechen zu ihrem Ex zurückkehrt und bei ihm einzieht. Auch mit Joaquin bin ich nicht besonders warm geworden.

Ihre kleine Schwester Marla hat mir da deutlich besser gefallen. Die Handlung um sie und Raul hat mir sehr zugesagt und war ein Lichtblick im Roman. Auch den etwas kauzigen Vater von Joaquin fand ich sehr sympathisch.

Besonders gut gefallen hat mir die Darstellung des Hauses der Familie Mariscal, denn das empfand ich beim Lesen als sehr beeindruckend. Es ist in der Geschichte der Dreh- und Angelpunkt und zudem von großer Bedeutung.

Richtig spannend wurde der Roman eigentlich erst zum Ende hin, denn da kommt es zu Offenbarungen, die ich so nie erwartet hatte. Das gelüftete Familiengeheimnis hat es in sich.

Fazit: Ein Roman, der mir ganz gut gefallen hat, der aber noch Luft nach oben gehabt hätte. Auf einen weiteren Versuch mit der Autorin würde ich es ankommen lassen, dieses Buch kann ich jedoch nur bedingt weiterempfehlen.