Rezension

Nicht das erwartete Highlight, aber trotzdem gut

Weihnachtsreise zum Nordlicht -

Weihnachtsreise zum Nordlicht
von Sarah Morgan

Bewertet mit 4 Sternen

Alle Jahre wieder … verzaubert Bestsellerautorin Sarah Morgan mich mit ihren herrlich stimmungsvollen, tiefgründigen Weihnachtsromanen, die stets vor einer wunderschönen Kulisse spielen und allerlei (Familien-)Drama beinhalten.

Ihre Werke sind ein Muss für mich und bei jeder Story staune ich aufs Neue, wie spielerisch es ihr gelingt, mir binnen weniger Seiten die Figuren dermaßen nahezubringen, dass ich automatisch mit ihnen mitfiebere. "Weihnachtsreise zum Nordlicht" stellt keine Ausnahme dar; auch wenn es dieses Mal einen Tick länger dauerte, bis ich voll und ganz zwischen den Zeilen abtauchen konnte.

Erzählt wird - wie immer - aus mehreren Perspektiven. Ich verfolgte gebannt die interessante Dynamik zwischen den Charakteren, welche - again: wie immer - mit all ihren Ecken und Kanten so lebensnah ausgearbeitet worden sind, dass sie wie reale Menschen wirkten.

Das Setting war ein wahres Winter Wonderland - Schneeaktivitäten en masse.

Auch das Cover gefällt mir unheimlich gut (insbesondere der Hell-Dunkel-Kontrast), es passt hinsichtlich der Gestaltung perfekt zu den Covern der anderen Morgan-Romane in meinem Regal.

Der einzige Grund, weshalb ich 'nur' 4 Sterne vergebe, ist die Tatsache, dass ich des (trotz stets kreativer Ausschmückung) letztlich immer gleichbleibenden Plots langsam überdrüssig werde (= deprimierende Krisen und Streit in der Familie/Partnerschaft/Freundschaft, verborgene Konflikte bzw. aufgedeckte Geheimnisse, persönliche Probleme in Sachen Vergangenheitsbewältigung/Job/Elternrolle etc. zur Weihnachtszeit -). Vielleicht liegt es auch daran, dass Sarah Morgan so mitreißend schreibt, dass die von ihr erdachten Dramen mich etwas zu sehr in meiner Weihnachtseuphorie dämpfen, ehe ich mich über das obligatorische Happy End freuen darf. Jedenfalls wäre es schön, wenn plottechnisch mal ein neuer Ansatz käme (damit meine ich vor allem: weniger Traurigkeit, mehr Christmas Magic).

Und apropos 'Wiederholung': Manche Gedankengänge wiederholten sich für meinen Geschmack etwas zu häufig; dieses war das erste Mal, dass ich mir bei einem Morgan'schen Roman dachte: 'Die Geschichte hätte man ruhig etwas straffen können, ein paar Seiten weniger hätten es auch getan.'

Fazit: Das Buch hatte nicht den gewohnten Wow-Faktor (wie z.B. "Die Zeit der Weihnachtsschwestern"), war aber aufgrund des bildreichen Schreibstils, der Authentizität sowie des traumhaften Settings dennoch ein guter, solider Christmas Read.