Rezension

Nicht ganz mein Genre, trotzdem gut lesbar

Die Prinzessin im Schlangenpalast - Chitra Banerjee Divakaruni

Die Prinzessin im Schlangenpalast
von Chitra Banerjee Divakaruni

Bewertet mit 3.5 Sternen

Sudha und Anju wachsen auf wie Zwillinge. Am selben Tag geboren teilen die Cousinen alles: Auch die traurige Geschichte, dass ihre Väter bei der Jagd auf Rubine umgekommen sind. In einer traditionellen indischen Gesellschaft lebend versuchen ihre Mütter und eine früh verwitwete Tante, die Mädchen aufzuziehen und das Gesicht der einst so mächtigen Familie zu wahren. Aber die fünf Frauen leben auch in der modernen Welt. Und ein böses Geheimnis liegt auf dem Tod der Väter.

Die Prinzessin im Schlangenpalast ist ein klassischer Frauenroman. Obwohl das nicht unbedingt mein Lieblingsgenre ist, gefiel mir dieser Roman ganz gut. Zum Einen dreht sich alles um Freundschaft und Liebe. Und auch darum, dass man sich manchmal zwischen beidem entscheiden muss. Die Figuren waren zum Anderen nachvollziehbar, auch dadurch, dass die beiden jungen Frauen abwechselnd aus der Ich-Perspektive erzählen. Außerdem kann man deutlich sehen, wie sie erwachsen werden, weil der Roman sie über einige Jahre hinweg begleitet.

Ich fand es auch ganz schön, mal einen Roman zu lesen, der in einer völlig anderen Gesellschaft spielt, völlig andere Vorbedingungen hat. Die Hindi-Begriffe werden in einem Glossar erklärt, aber man kann sie durchaus auch einfach überlesen – die Geschichte bleibt verständlich.

Mir gefiel die Poesie der Geschichten, die das Leben der Protagonistinnen begleitet. Trotzdem ist der Roman sehr realistisch und teilweise ernüchternd. Eine schöne Mischung.

Fazit: Ein gut zu lesender Frauenroman, der einem die Konflikte im modernen Indien näher bringt. Nicht ganz mein Ding, aber eine nette Abwechslung für zwischendurch.