Rezension

Nicht ganz so mein Fall

Schattenmorellen - Sigrid Hunold-Reime

Schattenmorellen
von Sigrid Hunold-Reime

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Kirschen sind reif, denkt die 71-jährige Martha Lühnemann, erklimmt den Baum in ihrem Garten, obwohl sie die Kirschen gar nicht mag. Im Krankenhaus erwacht, kann sie sich an nichts mehr erinnern. Sie ist vom Baum gefallen und hat sich den Arm gebrochen. Im Nachbarbett liegt eine junge Frau, die früher, als Kind, im Nachbarhaus gewohnt hat. Die Vergangenheit holt die Beiden ein...

Ich hatte anfangs etwas Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu kommen. Aber mit der Zeit bin ich voll in die Vergangenheitsbewältigung, vor allem bei Martha, eingestiegen. Da das Buch mit nur sehr wenigen Protagonisten auskommt und diese sehr gut beschrieben werden, fällt es mir leicht, mein Kopfkino anzuwerfen. Sehr unterhaltsam finde ich Schwester Mandy mit ihrem sächsischen Akzent. Martha und Eva mochte ich von Anfang an, Rudolf kam mir gleich etwas suspekt vor. Andererseits tut er mir etwas leid, weil seine Jahrzehnte lange Liebe von Martha nicht erkannt wurde. Schnell ist klar, worum sich Martha die ganzen Jahre gesorgt hat und diese Sorgen lösen sich auch auf. Das für mich irgendwie schon kuriose Ende der Geschichte fand ich richtig gut.

Spannende Unterhaltung, die mich jedoch an einigen Stellen nicht zu fesseln wusste. Eine interessante Geschichte, die ich aber dennoch gerne gelesen habe.