Rezension

Nicht so gekonnt wie gewollt

Die Tote am Kai -

Die Tote am Kai
von Bente Storm

Bewertet mit 3 Sternen

Leider nicht ganz überzeugend

Nachdem ich festgestellt hatte, dass es sich bei diesem Buch bereits um den zweiten Teil einer Reihe handelt, habe ich schnell noch Band 1 zuerst gelesen. Das ist auch gut, denn man kann beide Bücher unabhängig voneinander lesen, aber ich denke, es ist besser, zuerst Teil 1 zu lesen. Die Hauptfiguren sind quasi dieselben wie im ersten Band und so kennt man bereits ihre Geschichte und ihre Beziehungen untereinander. Neben den Kriminalfällen kommen diesen privaten Erzählsträngen doch durchaus große Bedeutung zu, sodass das wichtig ist.

Leider konnten mich weder Band 1 noch Band 2 so richtig mitreißen. Ich habe gelesen, dass die Autoren erfahrene Krimiautoren sind und ich habe einfach den Eindruck, sie wollten alles richtig machen. Man hat das Gefühl, sie hatten eine Liste, die abgearbeitet an Stichpunkten, die für einen Lokalkrimi wichtig sind. Lokalkolorit – Haken dran. Falsche Fährten – Haken dran. Kuriose Nebenfigur – Haken dran. Hauptfigur ein bisschen sperrig, mit Ecken und Kanten – Haken dran. Ach ja, Liebe brauchen wir auch noch – Haken dran. Das fand ich sehr schade, denn die Idee ist eigentlich gut, aber die Umsetzung halt nicht. Es kommt einfach kein Flair auf, liest sich eher unrund. Und so hab ich das Buch auch erstmal wieder zur Seite gelegt und was anderes gelesen.

Auch die Auflösung der Fälle ist eher unrund und durch Zufälle geprägt. Die Auflösung bzgl. des Schusses war für mich sehr weit hergeholt.

Gut gefällt mir das Setting mit der Wasserschutzpolizei, in Cuxhaven und mit den Figuren, die teilweise sehr urig sind, wie z. B. der Vater von Agatha, der alte Kapitän. Auch die Beschreibungen der Landschaft und Umgebung gefallen mir. Sollte es einen dritten Band geben, werde ich diesen gerne wieder lesen – allerdings in der Hoffnung, dass er etwas atmosphärischer ist.