Rezension

Nicht so gut wie der erste Band

Glutröte - M. P. Cooley

Glutröte
von M. P. Cooley

Als Jane Lyons an einem brennenden Fabrikgebäude vorbeikommt, handelt sie ohne zu überlegen, und rettet eine Frau aus den Flammen. Nach den Löscharbeiten findet die Polizei eine Leiche, die in Chemiefässern versteckt wurde. Der Fabrikbesitzer sitzt seit 30 Jahren im Gefängnis, weil er damals im Verdacht stand, seine Frau und seinen Sohn getötet zu haben. Die Leichen wurden aber nie gefunden. Ist die Leiche in dem Chemiefass etwa eine der verschwundenen Personen? Und wer ist die Frau, die Jane gerettet hat? Was hat ihr Partner Dave mit der ganzen Sache zu tun?

Glutröte ist nach Eisbruch der zweite Band um Polizistin Jane Lyons. Band 1 hat mich überrascht und gefesselt und neugierig auf die Fortsetzung zurückgelassen. Nun ist die Fortsetzung da, und meine Begeisterung leider stark abgeklungen. Glutröte hat viel von dem, was mich in Band 1 gestört hat, und ihm fehlt meiner Meinung nach die Spannung, diese Makel auszugleichen. 

Am meisten stören mich die unzähligen Figuren. Es werden nicht nur allerhand Polizisten und Verdächtige vorgestellt, sondern auch immer gleich die ganze Familie dieser Figuren; Geschwister, Eltern, Kinder, Tante und Onkel. Bie Weitem nicht jede davon spielt eine Rolle in dem Kriminalfall. Ständig musste ich überlegen, wer das denn jetzt schon wieder sein sollte und wem er oder sie verwandt war. Es waren so viele, dass ich rasch den Überblick verloren habe und dann hört eine Geschichte auf, mir Spaß zu machen. Dabei ist Glutröte wieder richtig gut geschrieben und könnte SO spannend sein!

Der Plot selber ist nicht übel, der Kriminalfall ist sehr verzwickt und kompliziert, was mir gut gefällt. Ich mag es, um Ecken denken zu müssen und wenn die Lösung nicht so einfach ist, wie sie anfangs scheint. Selbst die Leichen sind nicht die, die sie zu sein scheinen. Aber der Plot will nicht so richtig in Fahrt kommen, die Seiten ziehen sich wie Kaugummi und bis 100 Seiten vor Schluss hatte ich nicht mal die Spur von einem Verdacht. Einfach, weil es so kompliziert ist, sich die unzähligen Figuren zu merken. 

Ich kann nicht genau sagen, warum mir Eisbruch so viel besser gefallen hat. Vielleicht war der Kriminalfall spannender, vielleicht hat sich das Figurenproblem seitdem verstärkt, vielleicht war Eisbruch auch einfach kürzer und kam mir daher nicht so zäh vor. Glutröte hat mich jedenfalls sehr enttäuscht und die meiste Zeit über mehr genervt als gefesselt. Schade. 

(c) Books and Biscuit